Die Alternativlösung lautet, die Blende so klein zu wählen, dass Du auch mit einer 1/250s fotografieren kannst. Gerade bei strahlendem Sonnenschein musst Du die Blende allerdings so klein wählen, dass ich nicht verschweigen möchte, dass Dreck auf dem Sensor, aber auch die Beugung am Objektiv, besonders deutlich werden können. Noch schlimmer: durch die kleine Blende wird nahezu alles scharf.
Natürlich könntest Du mit einem neutralen Filter beide Probleme lösen, aber dann hast Du wieder ein neues Problem: Du siehst nichts durch den Sucher. Du kannst Dich also hinwenden, wohin Du willst: ein Problem hast Du immer.
Aber wie hat Joe McNally das so schön gesagt: Fotografieren heißt Probleme lösen – meistens solche, die wir uns selbst gestellt haben.
Ein kleiner Problemlöser heißt Pocketwizard. Mit diesen drahtlosen Funkauslösern habe ich die Blitzsynchronisationszeit auf 1/400s drücken können. Immerhin eine 2/3 Blende. Eine Hilfe, aber nichts, um vor Freude in die Luft zu springen.
Der große Problemlöser ist die Kombination von Pocketwizard und meiner mobilen Studioblitzanlage Profoto AcuteB 600. Die kann nämlich bei voller Power auch mit 1/8000s von den Pocketwizards ausgelöst werden. Habe ich eher zufällig herausgefunden, funktioniert aber. Eigentlich wären dunkle Streifen vom Verschluss zu erwarten – und sind auch zu sehen, wenn die Blitzleistung runtergeregelt wird. Nur bei voller Blitzpower wird das Bild ohne Streifen belichtet. Tatsächlich ist die Helligkeitsverteilung etwas ungleichmäßig, aber mit zwei einfachen Verlaufsfiltern zur Belichtungsregelung in Lightroom, ist auch das Problem recht leicht zu beheben. Funktioniert zumindest mit meiner D3 und der D4.
Mit dieser Kombination kann ich die Probleme des Blitzens jenseits der Blitzsynchronisationszeit am Besten lösen, denn die Blende kann nun wieder groß gewählt werden und die Blitzreichweite nimmt auch nicht ab. Die volle Blitzpower bleibt – ist ja schließlich kein Systemblitz.