DSGVO, mein Blog und meine Bilder

Am Freitag tritt die neue DSGVO – die Datenschutzgrundverordnung – in Kraft. Man könnte meinen, je verworrener die Namensgebung ist, umso ungetümer ist das Gesetz. Ich habe mich schon recht lange mit der DSGVO beschäftigt, bin deswegen auch nicht hektisch geworden. Das hat zum überwiegenden Teil damit zu tun, dass mir deine Daten schon immer wichtig waren. Daher möchte ich hier auch nicht einfach auf die Datenschutzerklärung verweisen, die es seit einigen Tagen natürlich auch für diesen Blog gibt (und davor lange im Impressum standen), sondern ein paar Dinge auch persönlich erklären.

Eine offene Kommunikation war und ist mir in diesem Blog schon immer wichtig. Bevor ich Amazon Affiliate Links eingeführt habe, hatte ich meine Leser damals dazu befragt. Und natürlich sind alle entsprechenden Links markiert. Selbstverständlich steht hier bei jedem Betrag, wer mir welches Equipment zur Verfügung gestellt hat, wenn ich es denn gestellt bekommen habe. Warum sollte ich das auch verschweigen? Klar weiß ich, dass das nicht alle Blogger machen – ein Grund, warum ich dem Wunsch von Nikon Influencer für sie zu werden, nicht nachgekommen bin: sie arbeiten nämlich mit Leuten zusammen, die diese Zusammenarbeit verschweigen.

Die DSGVO sorgt nun dafür, dass es zu mehr Transparenz im Umgang mit Daten gibt. Das finde ich gut. Grundsätzlich gibt es da meiner Meinung nach zwei Sichtweisen: notwendige Daten und Convenience. Notwendig ist hier im Blog zum Beispiel, dass ich erkenne, ob du den Hinweis der Datenübermittlung beim Kommentieren angeklickt hast. Diese Funktion habe ich schon vor einiger Zeit aktiviert und kann daher sehen, ob du damit einverstanden bist. Wenn du das erste Mal auf meine Seite kommst, wirst du unten den Hinweis auf die Verwendung von Cookies sehen. Das kannst du akzeptieren und mit einem Klick bestätigen, dann kommt der Convenience Part und es wird tatsächlich ein Cookie gesetzt, damit du den Hinweis dann nicht mehr siehst. Du musst den Hinweis nicht akzeptieren, dann wird auch kein Cookie gesetzt. Es ist deine Entscheidung, es ist deine Convenience.

Ähnliches gilt für den Newsletter, der natürlich ein Opt-In ist und es steht auch groß drin, dass es ein externer Anbieter ist, dem du deine Daten gibst: Mailchimp. Du musst den Newsletter nicht abonnieren und kannst ihn auch jederzeit wieder abbestellen. Die Erde wird sich trotzdem weiter drehen. Letztlich ist es deine Entscheidung, deine Convenience. Trotzdem ist es natürlich völlig in Ordnung, darauf hinzuweisen.

Da ich einen selbstgehosteten WordPress Blog betreibe kann ich Einfluß auf die verwendeten Cookies nehmen. Beim Besuch dieses Blog setze ich nur zwei Cookies gesetzt, die du so vielleicht nicht vermutest oder auf den ersten Blick erkennst – wobei du natürlich mit entsprechenden Tools und Browsereinstellungen auch diese Cookies unterdrücken kannst. Der eine kommt von Google Analytics, damit ich weiß, wie viele Leute hier unterwegs sind – aber natürlich übermittele ich die Daten schon seit vielen Jahren nur mit anonymisierter IP Adresse. Das andere Cookie ist zum Schutz von Spam, aber auch hier nutze ich seit vielen Jahren eben nicht Askimet (der Standard bei WordPress), da dieser Daten in die USA schickt. Ich nutze Bad Behavior, um mich vor Spam zu schützen.

Generell empfehle ich dir sogenannte “Dritt-Seiten-Cookies” erst gar nicht zu empfangen. Facebook setzt letzteres durch das Einblenden meiner Bilder auf Instagram unten auf der Seite, aber es hat absolut keine Nachteile, wenn du das Cookie nicht akzeptierst. Kein Cookie, aber trotzdem einen Hinweis wert: Google stellt die Schriftart zur Verfügung gestellt und daher gibt es auch hier eine Verknüpfung. Die Seite ist aber immer noch lesbar, wenn du diese Verknüpfung nicht zulässt.

Die Funktion Emoticons automatisch in Smileys umzuwandeln habe ich ebenso abgeschaltet, wie Gravatarprofile anhand von Mailadressen zu automatisieren. Nur zur Sicherheit habe ich das trotzdem in der Datenschutzerklärung aufgenommen. Übrigens: wenn du meine Links zu Blogbeiträgen auf Facebook oder Twitter kommentierst, kann es sein, dass dieser Kommentar hier automatisch importiert wird. Das steuerst du bei Facebook in deinen Einstellungen und bei Twitter durch den Reply.

Wie du siehst, sind mir Datensparsamkeit und Offenheit mit deinen Daten schon seit vielen Jahren wichtig. Mit der neuen WordPress kann ich nun auch alle deine Daten dir zur Verfügung stellen bzw. Löschen lassen. Damit kannst du anhand deiner eMail Adresse sehen, welche Daten in meinem Blog von dir gespeichert sind – und du kannst diese (deine) Daten auch löschen lassen. Leider habe ich noch keine Funktion dazu gefunden, dir diesen Wunsch gleich selbst zu ermöglichen. Daher müsstest du mir aktuell eine eMail schicken und ich leite das dann entsprechend in die Wege.

Ich denke, damit ist dem Geist des Gesetzes für diesen Blog Genüge getan. Und du weißt nun in hoffentlich verständlicher Form und ohne Paragraphen, was mit deinen Daten hier im Blog passiert.

Ach ja: Bilder sind ja auch Daten. (Es sei denn, du fotografierst analog – so wie ich bei meinem Titelbild.) Nun, zum einen hat das BMI kürzlich noch mal dargestellt, dass das Kunsturhebergesetz weiterhin gilt. Zum anderen sind die weit überwiegende Mehrheit der hier und natürlich auch in meinem Portfolio veröffentlichten Bilder mit Wissen und Zustimmung der Abgelichteten veröffentlicht worden. Und wenn ich ausnahmsweise mal Kunden habe, denen das nicht so klar ist und sie Bilder mit Menschen werblich nutzen wollen, dann erkläre ich es geduldig. (Selbst wenn ich den Auftrag dann nicht bekomme, weil ich “so umständlich” bin.) Außerdem habe ich noch nie mit jemanden über den Wunsch nach Löschung eines Bildes diskutiert. Da reicht eigentlich ein Blick in mein Statement zur Fotografie um nachvollziehen zu können, was mir als Mensch und Fotograf im Umgang mit Anderen wichtig ist.

Wenn du noch weitere Fragen zu meinem Umgang mit dem Thema DSGVO hast, freue ich mich auf deine Anmerkungen. Und wenn ich gehörig auf dem Holzweg bin, freue ich mich umso mehr auf deine Anmerkungen…

  1. Hallo Stefan, wir teilen Deine Ansicht! Wir glauben auch dass die DSGVO eigentlich für mehr Transparenz sorgt. Ein Beitrag über die DSGVO zu schreiben ist echt toll aber bemerkenswerter ist es wie klar Du erklärst wie die Daten verarbeitet werden, im speziellen die Cookies! Viel Erfolg weiterhin. Viele Grüße aus Wien!

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