„Nice idea, but too obvious!“ Ja, und da hatte Pau Buscató dann auch mal wieder recht. Zwar hört keiner gerne kritische Worte zu seinen Bildern, aber es ist hin und wieder sehr hilfreich aus berufenem Mund freundliche, aber ehrliche Worte zu vernehmen. Die Welt rund um Social Media führt ja viel zu sehr dazu, dass auch der größte Mist als „toll“ bezeichnet wird. Schließlich kommentieren meistens nur Leute, die es nicht besser wissen – der Rest scrollt freundlich drüber hinweg. Ausnahmen bestätigen die Regel und Anwesende sind natürlich ausgeschlossen 🙂
Jedenfalls habe ich einen Wochenend-Workshop bei Pau Buscató in Barcelona gebucht und gleich mehrere absolut fantastische Dinge miteinander verknüpft: geiles warmes Wetter, freundliche Leute, leckeres Essen, Farben und blauer Himmel, lustige Workshopteilnehmer, ein Trip mit meinem Kumpel Bjørn und das Kennenlernen von Pau Buscató und seinen ehrlichen Worten.
Pau Buscató ist ein ehemaliger Architekt, der seit einigen Jahren sein Herz an die Street-Photography verloren hat. Dabei schafft er es, amüsante Momente auf seinen Sensor zu bannen. Schau mal in sein Portfolio und sieh, dass einem Street-Fotografie ein Lachen auf die Lippen zaubern kann, ohne sich über andere lustig zu machen.
Ich bin ja mehr der Fotograf für Mensch und Action, daher dachte ich mir, dass es sehr hilfreich sein kann, eine andere Sichtweise auf die Welt kennen zu lernen. Das hat im Grundsatz auch geklappt, aber die ersten Gehversuche in diesem Metier waren nicht mehr, als eine gute Idee. Das ging nicht nur mir so, sondern auch den anderen Workshop-Teilnehmern. Dem einen mehr, dem anderen weniger. Allerdings können an einem Wochenende viele Dinge passieren, aber Meisterwerke sind nur mit sehr viel Glück zu erwarten. So hörten wir dann oft und zurecht „I like the idea and appreciate that you saw that. But the execution needs some help and the subject is too obvious“ vom freundlichen, aber zurecht unbarmherzigen Pau Buscató. „Nette Idee, nicht gut ausgeführt und das Motiv ist auch zu offensichtlich.“ Ja, es ist nicht einfach, den besonderen Moment in der Streetphotography zu finden.
Ich habe es irgendwann einfach sein gelassen, denn diese Art der Straßenfotografie sieht richtig schnell richtig scheisse aus – für Grauwerte ist da wenig Platz. Es ging zwar mit jedem Tag etwas besser, aber die Ausschußquote ist enorm. Und ein paar Bilder wollte ich ja dann doch hier im Blog zeigen 🙂
Es war ein lehrreiches und interessantes Wochenende. Danke vor allem an Bjørn, der mich 4 Tage nahezu nonstop an seiner Seite hatte. Das können nicht viele. Seine Bilder vom Wochenende und Workshop sind übrigens zum Beispiel bei Instagram oder Facebook zu sehen…
Das Foto mit dem Hähnchengrill und dem alten Herrn finde ich richtig richtig gut!
Viele Grüße
Rene
„Bald landest auch du in der Hölle“ – oder was sagt das Motiv aus. 😀
Welches der Motive?
Nice write-up (although I used my google translate friend) … and I like the title. You got some nice shots as well. Glad you enjoyed it.
Wow.. danke für den Link. Was für ein Portfolio dieser Mann hat. o.O
Bist du mit der M10 losgezogen? Falls ja: Hut ab vor der sitzenden Schärfe ständig. Und noch eine Frage: Cropst du sehr in deine Bilder rein? wirkt manchmal so. Kann aber auch an der Qualität deiner hochgeladenen Bilder liegen.
M10 ja und Zonenfokus macht das mit der Schärfe deutlich einfacher. Die meisten gezeigten Bilder sind nicht gecroppt. Mache ich eher selten.
ich finde, das hat gut geklappt – also das fotografieren UND mit uns ;o) ein absolut lehrreiches, wenn auch anstrengendes wochenende.
Das mit uns wohl besser als das mit dem Fotografieren…
Sind doch tolle Bilder geworden!
ja, an den Muscle-Beach musste ich mich auch versuchen. Danke für dein freundliches Feedback!
Ich gebe dir recht, ein fundiertes Feedback zu bekommen ist arg schwer. Ist ja aber auch leider so, dass sich Profis nicht so oft bis gar nicht in ihre Details versetzen und verlieren. Ich mag deine Fotos sehr, auch die aus Barcelona. Aber ich bin ja Luftfahrtnerd und würde mit einem Softeis zur Schießerei der Fotografen gehen 😉
Tolles Startbild. Super
Das ist Streetfotogrfie. Das Wochenend ist für mich persönlich genau wie erwartet gewesen, da Street in einer Gruppe weit von Optimal ist. Es braucht erstens viele Stunden für sehr wenig (vielleich zum Teil nichts), viel Geduld und es braucht Zeit allein, um erfolgreich und konzentriert zu sein.
Meine Ziele mit dieser Kurs waren ganz einfach. Ertens wollte ich herausfinden, ob ich es schon richtig mache. Anscheinend mache ich (technique, Art und Weise usw.). Und zweitens um zu verstehen was man machen muss, in dieser konkurrenzfähig Kategorie bekannt zu werden. Ich bin mit seinem Feedback in dieser Sinne, also „to simple, to obvious etc“ völlig einverstanden.
Danke für die schöne Post. Es hat mir gefallen.
Das Highlight waren die Teilnehmer 🙂 Ohne deren Erfahrung in dem Metier wäre es vermutlich chaotisch geworden.
Interessantes Thema in jeder Hinsicht! „Gutes Foto“, „schlechtes Foto“? Hat der Betrachter überhaupt Ahnung? „Ist das Kunst? Oder kann das weg?“
Reichlich Gesprächsstoff für ein nächstes Treffen Stefan Groenveld und Bjørn Kaas ✌️