Pferd und Mensch

Mein persönliches Lieblingsbild der Portraitreihe, denn hier wird meiner Meinung nach das Vergnügen seitens des Pferdes besonders deutlich.
Mein persönliches Lieblingsbild der Portraitreihe, denn hier wird meiner Meinung nach das Vergnügen seitens des Pferdes besonders deutlich.

Das Schöne bei der Arbeit als Fotograf ist, dass ich mich immer wieder auf neuen Themenfeldern bewegen darf. Diesmal lautete der Auftrag zum einen ein Pferd zu fotografieren und zum anderen ein Portrait anzufertigen, dass die besondere Verbindung zwischen dem Tier und seiner Halterin darstellt.

Ich bin zwar ein tierlieber Mensch, aber ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich vor Pferden Respekt habe. Bis jetzt hatte ich zu wenig Berührungspunkte mit diesen Tieren, um die Zeichen, die sie aussenden, besser verstehen zu können. Erschwerend kam dann an diesem Nachmittag noch dazu, dass ich ohne Absperrung zwischen mir und Tier dieses in voller Action fotografieren sollte. Schließlich war das nicht irgendein Pferd, sondern ein mehrfach preisgekrönter Traber. Und als ich völlig ahnungslos vorschlug ich könnte mich ja neben einem Baumstamm hinhocken, um leicht geschützt fotografieren zu können, sagte die Halterin: „Das würde ich nicht machen, denn wenn das Pferd dich mit einem Ball verwechselt…“ weiter musste sie nicht sprechen, denn in diesem Augenblick rannte das Pferd auf einen herumliegenden Ball in Gymnastikballgröße zu und kickte diesen gefühlte 120m weit. Das Pferd verstand es vertrauensbildende Maßnahmen zu torpedieren.

Weitere Probleme des Nachmittags waren das sich ständig ändernde Wetter und die damit einhergehenden stark wechselnden Lichtbedingungen, sowie das Pferd dazu zu bewegen so zu laufen, dass ich nicht irgend ein Haus oder Hochspannungsmast im Hintergrund hatte.

Noch ein Problem war, dass wir erst die Bewegungsbilder machten und als wir dann die Portraits machen wollten, Eile geboten war: durch das Laufen hatte das Pferd geschwitzt und da die Sonne dann weg war und der Wind recht kühl, bestand die Gefahr einer Erkältung. Wir konnten dem Vierbeiner ja schlecht einen Pullover anziehen.

Das größte Problem war aber natürlich die Frage, wie die Beziehung zwischen Tier und Mensch dargestellt werden kann.

Tja, aber Fotografieren heißt: Probleme lösen! Hier sind die Bilder.

Wer übrigens von dem wirklich tollen Gespür der Halterin für Tiere profitieren möchte, dem empfehle ich einen Blick auf die Homepage der mobilen Tierheilpraxis.

  1. Pingback: pattn
  2. Pingback: Markus Trapp
  3. Mal etwas andere Fotos von Dir, obwohl, weitläufig hat es ja mit Sport zu tun… 😉

    Eine schöne Serie, mein Lieblingsbild ist das wohlig grinsende Pferd mit Halterin auf Bild 6, sehr schön eingefangen!

  4. @Jekylla, bedeutet das, dass ihnen als Pferdeliebhaberin die Bilder gefallen?

    @Sven Grundmann, warum findest Du Bild 7 blöd? Vom fotografischen her, von der Pose, findest Du die Aussage nicht? Würde mich interessieren.

    @Sören, @der Stilpirat, Danke!

    1. @Stefan Groenveld, ich sehe Potential in Ihnen als Pferdefotograf. Hatte ja früher während meiner Reportertätigkeit im Westernreitsport immer einen Fotografen bei Fuß und habe die Bilder für die Artikel ausgewählt.

      Ich mag übrigens Bild 3.

      Und P.S.: so schnell so viele Kommentare bedeutet vielleicht, dass Pferde ein gutes Thema sind? 😉

    2. @Stefan Groenveld,

      Ja also die Pose find ich nicht so toll. Technik vom Foto is gut. Aber mir gefällt die Pose nicht. So ein Kuschelfoto mit Kopf an Kopf (also gegenüber) fehlt da irgendwie. Wenn es um Tierliebe oder so geht.

  5. Mein Favorit ist Bild 5. Da kommt für mich am Besten die Verbindung zwischen Tier und Halter zur Geltung. Bild 7 mag ich auch nicht so, liegt wahrscheinlich am unscharfen Pferdekopf. Das fördert irgendwie die Unruhe im Bild. Vermutlich kommt das wegen der Neunerteilung und beide Köpfe auf den Linien liegen die das Auge sofort anpeilt. Ansonsten sehr interessant, so einfach wie es bei dir oftmals aussieht ist es ganz sicher nicht!

    1. @pattn, Danke für Deine ausführliche Bildbesprechung. Ich persönlich finde, dass durch die Unschärfe am Pferdekopf eine direkte Ansprache des Betrachters statt findet.
      Aber das ist ja das Schöne an der Fotografie: jeder sieht es ein wenig anders 🙂

  6. sorry, # 7 hat für mich eine sodomitische Komponente. Kann natürlich auch an meiner verqueren Fantasie liegen.

    Ich habe mal Papageien gezüchtet, lange her. Grenzen zwischen Mensch und Tier wurden eingehalten. Ich halte nichts von einer sehr innigen, gleichsam intimen Beziehung zwischen ihnen. Ist mir verdächtig.

      1. @Stefan Groenveld, liegt wohl an meinem schlechten Lesefutter: nach jahrelanger Arno-Schmidt-Lektüre denke ich immer nur an das Eine…

  7. Wow, schöne Bilder. Gerade Bild 1 ist von der gesamten Konzeption und den Farben genial.

    Ein Bild, wo das Pferd scharf gestellt wurde und die Halterin im Unscharfen steht, wäre zur Abwechslung noch schön gewesen

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