Fuji X70, die Hosentaschenkamera

Fuji X70
Fuji X70

Ich habe schon viel zu lange nichts mehr über fotografisches Equipment geschrieben. Ich bekomme kaum noch Mails von Agenturen, die ihre Produkte oder zumindest Links in meinem Blog unterkriegen wollen. Und mein Amazon Affiliate Konto weint auch… Zeit über eine Hosentaschenkamera zu schreiben, die mich nun seit fast zwei Wochen täglich begleitet: die *Trommelwirbel* Fuji X70!

Langjährige Blogleser fragen nun zurecht: „Fuji? Hast du nicht vor ein paar Jahren deinen ganzen Fujikram enttäuscht verkauft?“ Genau! Damals war ich allerdings auf der Suche nach einer professionellen Kamera, die meine täglichen Jobs erledigt. Da ist Fuji an mir gescheitert. Die Fuji X-Pro 2 habe ich aus den gleichen Gründen wie damals nach wenigen Minuten kopfschüttelnd zur Seite gestellt, als ich sie bei Probis testen konnte. Natürlich ist ein Kamerakauf immer Geschmackssache. Daher kann ich zweifelsfrei schreiben, dass Leica meine fotografischen Ideen am Besten umsetzt, weil ich mich kaum mit der Technik auseinander setzen muss. Nikon macht mir vieles leichter, wenn ich schnelle Action bei miesem Wetter oder kaum vorhandenem Licht festhalten muss. Meine analogen Schätze lassen mich tief in die Situation eintauchen.

Eine Kamera ist eben nur ein Werkzeug. Und es gibt Anwendungsfälle, da fehlte mir ein passendes Werkzeug. Da kam mir die Fuji X70 gerade recht. Sie so klein und leicht, dass ich sie einfach immer dabei haben kann. Sie ist schnell zu bedienen, bietet eine vernünftige Bildqualität und hat einen Autofokus, den ich abschalten kann 🙂 Die Fuji X70 ist die perfekte Hosentaschenkamera!

Unterwegs mit der Fuji X70 (1/125 sec, f/2.8, ISO 1250)
Unterwegs mit der Fuji X70 (1/125 sec, f/2.8, ISO 1250)

Die Fuji X70 hat einen APS-C Sensor. Der ist groß genug für gute Bilder und klein genug, um auch bei größeren Blendenöffnungen einen größeren Schärfebereich bereitzustellt. Trotz des großen Sensors, ist die Kamera kleiner als ein iPhone. Natürlich ist die X70 dicker, aber längst nicht so dick, wie eine schlanke Leica.

Die Ausmaße der Fuji X70 sind kleiner als ein iPhone (ab 5)
Die Ausmaße der Fuji X70 sind kleiner als ein iPhone (ab 5)

Die Blende wird mit Drittelblenden am Objektiv eingestellt, am Zeitenwahlrad kann ich die üblichen ganzen Stufen einstellen (von 1s bis 1/4000s und Bulb für Langzeitbelichtungen), mit dem Daumen habe ich die Zwischenschritte an der Befehlssteuerung im Zugriff.

Ohne Sucher?

Die Kamera hat keinen Sucher, dafür ein Klappdisplay mit Touchfunktion. Das ist hilfreich und schnell. Ich kann sogar über das Antippen des Displays auslösen. Das geht sogar sehr gut. Oder ich bestimme das Fokussierfeld. Ich kann die Touchfunktion abschalten, aber leider nicht das Display. Das würde ich mir wünschen, um Batterie sparen zu können. Allerdings kann ich die Kamera in Pausen auch einfach ausschalten. Die Einschaltdauer der X70 ist sehr schnell – zumindest, wenn im Power Management die Hochleistung angeschaltet ist.

Das Display ist gut ablesbar. Bei Sonnenschein wird das natürlich schwieriger. Auch die nachträgliche Bildbeurteilung auf dem Display leidet bei starker Sonneneinstrahlung. Trotzdem habe ich noch keinen Sucher an der Kamera vermisst. Und wer doch einen braucht: Es gibt einen optischen Sucher als Zubehör für den Blitzschuh.

Leider ist das Klappdisplay nur im Querformat vernünftig schwenkbar: sehr tiefe Aufnahmepositionen gehen genauso leicht aus der Hand wie Überkopfaufnahmen. Hochkant kann ich das Display höchstens nutzen, um um die Ecke zu fotografieren. Oder für Selfies…

18.5mm f/2.8 Festbrennweite entspricht ca 28mm f/4.2 auf Kleinbildformat

Die verwendete Brennweite 18,5mm entspricht ungefähr 28mm auf’s Kleinbildformat umgerechnet. Aber natürlich wird nicht nur die Brennweite mit dem Cropfaktor von 1.5 multipliziert, sondern auch die Blende. Das ergibt Vorteile bei der Größe des Schärfenbereichs (andere nennen das Tiefenschärfe oder Schärfentiefe – ich finde den Begriff Schärfebereich verständlicher und richtiger). Bei Blende 4 und einem gewählten Abstand von 1,5m habe ich einen Schärfebereich von knapp 1m bis gut 2m: insgesamt 1,3m Schärfebereich. Im Kleinbildformat brauche ich dafür schon Blende 6,3 bei vergleichbarer Brennweite. Bei meiner geliebten Mamiya 7II (dazu schreibe ich auch noch mal was) besitze ich im Weitwinkelbereich nur ein 43mm Objektiv. Das entspricht rund 20mm im Kleinbildformat. Trotz des deutlich größeren Blickwinkels, brauche ich für den Schärfebereich von 1,3m dann schon Blende 8.

Ich habe mich für die Fuji X70 also nicht nur wegen Größe und Gewicht entschieden, sondern auch, weil es mit dieser Kamera einfacher ist, auch bei wenig Licht Bilder mit größerem Schärfebereich zu fotografieren. Gerade bei meinen täglichen Versuchen der Alltagsfotografie, wollte ich die Chance haben, schneller zu Ergebnissen zu kommen. Und dabei eine einfache Option auf Farbbilder haben 🙂

Aber das Bokeh?

Ist vorhanden. Und für ein Weitwinkelobjektiv ist das auch völlig in Ordnung. Auf der linken Seite findest du Beispielbilder, die du, wie alle Bilder auf dieser Seite, dir durch Anklicken größer anschauen kannst. Auch die Freistellung funktioniert trotz der geringen Blendenöffnung. Allerdings zwingt einen die Kamera, dicht an sein Motiv heranzugehen. Die Fuji X70 ist die Kamera für mittendrin und nicht nur dabei.

Meiner Meinung nach ist der Einsatzbereich der Kamera bis zu drei Metern am besten gewählt. Die meisten meiner Bilder entstanden mit höchstens 2 Meter Abstand.

Lensflare?

Haha, vergiss es. Es sei denn, du magst Streifen im Bild.

Direkt in die Sonne fotografiert, entstehen Streifen - gut im Mantel der Dame zu erkennen. (1/250 sec, f/8, ISO 200)
Direkt in die Sonne fotografiert, entstehen Streifen – gut im Mantel der Dame zu erkennen. (1/250 sec, f/8, ISO 200)

Was kann denn die Linse richtig gut?

Nun, im Gegensatz zu vielen anderen Optiken in Kameras dieser Größe, funktioniert die Fokussierung vom 10cm bis unendlich ohne irgendeine Umschaltungsnotwendigkeit. Auch die Schärfe ist absolut in Ordnung, wenn auch nicht auf Zeiss Niveau. Pixelpeeper finden bestimmt jede Menge Ecken und Kanten, ich finde die Qualität und Auflösung der Linse für die Hosentasche absolut in Ordnung.

Schöne Wiedergabe der Strukturen im Fell auch im Nahbereich (1/30 sec, f/2.8, ISO 1600, classic chrome)
Schöne Wiedergabe der Strukturen im Fell auch im Nahbereich (1/30 sec, f/2.8, ISO 1600)

Und was kann der Autofokus der Fuji X70?

Nun, da bin ich total verwöhnt. Ich habe hier die aktuellen Top-Profi-Bodys von Nikon stehen und weiß, was ein guter und schneller Autofokus kann. Und ja, auch der funktioniert nicht immer. Und ich weiß, wie schnell ich mit einer Leica manuell fokussieren kann. Die Fuji X70 ist von beidem mehr oder weniger weit entfernt. Der Autofokus der Fuji X70 ist immer dann besonders gut, wenn er Gesichter erkennen kann. Wird ein Gesicht erkannt, verfolgt der Autofokus diesen dann auch und stellt zuverlässig scharf – und ignoriert dabei, welches AF Feld ich gewählt habe. Bei glatten Flächen pumpt der Autofokus hingegen ganz schön hin und her. Auch wenn keine klaren Kanten oder Strukturen im AF Messfeld zu erkennen sind, fährt der Stellmotor gerne mal öfter vor und zurück. Ob er dann die gewünschte Schärfeebene erreicht, ist eher Glückssache. Kein Vergleich zu digitalen Spiegelreflexkameras.

Ist denn wenigstens der manuelle Fokus zu gebrauchen?

Nun, da bin ich total verwöhnt. Mit einer Leica manuell zu fokussieren, ist das beste, was einer manuellen Optik passieren kann. Auch das Fokus Peaking – also das elektronische Anzeigen der Schärfeebene durch Farben – funktioniert bei Leica hervorragend, auch mit dem elektronischen Sucher, der gefühlt aus dem letzten Jahrhundert kommt. Bei Fuji wird viel zu viel als scharf gekennzeichnet. Fast alle Kanten werden als „in Fokus“ gekennzeichnet, sind es aber vielleicht gar nicht. Und das Einstellrad am Objektiv ist eine Katastrophe, denn es hat keinen Anschlag für minimum oder unendlich und der eigentliche Einstellbereich ist viel zu klein. Kleiner Tipp: nicht nervös werden, sondern immer langsam drehen, denn dann ändert sich die Entfernungseinstellung auch langsam.

Der große Vorteil vom manuellen Fokussieren an der Fuji X70 ist, dass er sich nicht verstellt, wenn die Kamera ausgeschaltet ist. In der Regel habe ich die Optik so eingestellt, dass zwischen 1,5m und 2m der Schärfebereich liegt. Einmal eingestellt, brauche ich mir über die Fokussierung kaum Gedanken zu machen. Fotografiere ich doch mal in einer anderen Entfernung, lege ich den auf der linken vorderen Seite gut erreichbaren Regler der Kamera wieder auf AF um und mache mein Foto. Anhand des großen Displays kann ich auch ziemlich gut die richtige Fokussierung einschätzen, weil automatisch eine vergrößerte Darstellung eingeschaltet wird.

Der Sensor braucht Licht

Das Positive zuerst: Bei guten und auch noch mittelgutem Licht macht die Fuji X70 gute Bilder mit schönen, runden Farben.

Sehr naturgetreue Farbwiedergabe - hier im Classic Chrome Stil (1/60 sec, f/2.8, ISO 640)
Sehr naturgetreue Farbwiedergabe – hier im Classic Chrome Stil (1/60 sec, f/2.8, ISO 640)

Bei schlechtem bzw. wenig Licht kommt der Sensor aber schnell an seine Grenzen. In schwarz-weiß konvertiert (oder gleich entsprechend fotografiert) sind ISO Werte bis 3200 kein Problem, bis ISO6400 erträglich. Bei farbigen Bilder würde ich diese hohen Werte nicht nutzen. Obiges Katzenbild ist für ISO1600 absolut in Ordnung, aber im Schatten tritt schon sichtbares Rauschen auf. Spannend finde ich, dass trotz des eher grüngewichtigen Sensorlayouts auch bei Fujis X-Trans Sensor die gleiche Rotstichigkeit bei hohen ISO Werten auftritt, wie bei Bayer CMOS Sensoren. Jedenfalls habe ich noch nie RAWs gesehen, bei denen die Farbinformation derart in Einzelteile zerfallen wie bei Fujis X70 und ISO6400 und darüber. Erschwerend kommt hinzu, dass ISO6400 bei Fuji eher ISO3200 bei Nikon ist. Das bedeutet nicht, dass Fuji falsch misst – eher Nikon. Mein Handbelichtungsmesser für meine Mamiya hat hier ähnlich wie Fuji gemessen. Damit ist Fuji aber nur moralischer Sieger…

Links die brandneue Fuji X70, rechts die 8 Jahre alte Nikon D3 - gleiches Licht unterschiedliche Linsen, ISO6400 vs ISO3200, obwohl die sonstigen Werte annähernd gleich waren.
Links die brandneue Fuji X70, rechts die 8 Jahre alte Nikon D3 – gleiches Licht unterschiedliche Linsen, ISO6400 vs ISO3200, obwohl die sonstigen Werte annähernd gleich waren.

Im obigen Beispiel schlägt sich die X70 wacker, aber an die Farbwiedergabe und das Kontrastverhalten der 8 Jahre alten Nikon D3 kommt sie nicht heran. Das gilt aber nur unter wirklich schlechten Lichtverhältnissen. Bis ISO1600 sind diese Unterschiede nicht so deutlich. Übrigens zeigt obiger Vergleich, dass die olle D3 immer noch eine schweine geile Kamera ist.

Ich habe übrigens gute Erfahrungen damit gemacht, die Belichtungskorrektur auf +2/3 zu stellen. Dazu sollte ich erwähnen, dass ich Blende und Belichtungszeit fest wähle und der Kamera über Auto-ISO die Belichtungssteuerung überlasse. Der Profi-P Modus sozusagen 🙂

Es gibt drei Auto-ISO Einstellmöglichkeiten, von denen ich zwei nutze: eine mit einem ISO Wert bis maximal 1600 für Farbaufnahmen und eine bis ISO6400 für schwarz-weiß Fotografien. Diese Unterscheidung ist eigentlich nicht wichtig, denn erstens kann ich die Farbigkeit der Bilder auch nachträglich verändern, denn selbstverständlich bietet mir die Fuji X70 die Option in RAW zu fotografieren. Zum Zweiten ist sogar ein RAW Konverter in der Kamera eingebaut, aber die Kamera bietet auch ein Menü zur Fotobucherstellung, das ich mit überzeugter Klarheit jederzeit ignorieren würde. BTW: Liebe Kamerahersteller, nicht jede Möglichkeit, die eine CPU in einer Kamera bietet, muss auch genutzt werden.

Der eingebaute Blitz macht trotz seiner kaum vorhandenen Größe einen guten Job. Als Aufheller im Reportagebetrieb erfüllt er seinen Zweck. Ein- und Ausschalten geht recht leicht durch die Belegung einer der Tasten rund um den Menüknopf. Die Blitzbelichtungskorrektur sollte auf einen weiteren Knopf am Menü gelegt werden, denn sonst findet man diese nur recht umständlich auf der vierten Unterseite des Menüs.

Dezent trotz Automatikmodus geblitzt
Dezent trotz Automatikmodus geblitzt

WIFI!

Juhu, die Kamera hat ein WIFI Menü und es gibt eine kostenlose App. Damit kannst du sogar die Geodaten vom Smartphone auf die X70 transferieren und somit deine Bilder für die unterschiedlichen Anwendungsfälle geotaggen. Die Rettung für die Instagrammer ist allerdings, dass du Bilder mit der X70 machen kannst und in Sekundenschnelle über dein Smartphone mit der Welt teilen kannst. Zwar nur mit einer Größe von 1776×1184 Pixel (wer bitte kommt auf diese Werte?), aber das reicht für Twitter, Instagram und Facebook natürlich aus. Und Essen sieht dank der Makrofunktion richtig gut aus. Dank Klappdisplay kannst du deine Sneakers bequem in Szene setzen. Internet, was willst du mehr?

Gibt’s ein Fazit?

Ich habe längst noch nicht alle Funktionen ausprobiert und das werde ich auch nicht. Weder brauche ich einen Miniatureffekt, noch Color Key, noch einen Vollautomatikmodus und ich bestelle auch keine Fotobücher direkt von der Kamera aus. Ich brauche eine kleine, leichte, schnelle Kamera – die habe ich mit der Fuji X70 bekommen.

Schade finde ich, dass kein Ladegerät mitgeliefert wird. Der Akku kann so nur in der Kamera aufgeladen werden. Schade ist auch, dass das Display nicht ausschaltbar ist. Dies würde die Akkulaufzeit erheblich verlängern. So ist ein Zweitakku auf jeden Fall notwendig, den ich leider nicht unabhängig laden kann, weil kein Ladegerät…

Die Kamera liegt gut in der Hand, für Langzeitbelichtungen gibt es einen soliden Stativanschluss und die Bedienungselemente sind sinnvoll angeordnet. Nur die linke Taste am Menüwähler ist durch das weit hervorstehende Display schlecht zu drücken.

Ist die Fuji X70 nun besser als die Ricoh GR? Die Frage kann ich nur für mich beantworten: ja, denn obwohl alle Werte zu Größe, Gewicht, verwendete Optik und Sensorgröße ungefähr gleich sind, hat die Fuji X70 den Vorteil, dass ich alle wichtigen Bedienelemente im schnellen Zugriff habe. Ich kann an Rädchen drehen, um Blende, Zeit und Belichtungskompensation einstellen zu können. Befinde ich mich nicht gerade im manuellen Fokus, kann ich die ISO Zahl auch am Objektiv einstellen. Das ist alles sehr schnell und super handlich. Zudem ist die Bildqualität für eine Vielzahl von Verwendungen völlig in Ordnung.

Letztlich ist die beste Kamera die, die du gerade zur Hand hast. Mit der Fuji X70 hast du eine sehr gute Kamera zur Hand.

  1. Ich hab sie gerade mit in Sydney und ich glaube, wenn ich wieder in Hamburg bin, geht sie zurück in den Laden. Mich kickt sie nicht. Hier ists vor allem viel zu hell um mit dem Display irgendwas zu sehen.

  2. Klasse. Allerdings stimmt diese Aussage leider nicht

    18.5mm f/2.8 Festbrennweite entspricht ca 28mm f/4.2 auf Kleinbildformat

    Es ist ein 18,5mm und bleibt eins. Nur der Bildausschnitt ändert sich.
    Kann man im netzt ausführlich nachlesen.

    1. „Entspricht“ heißt nicht „wird“. Um den Bildausschnitt einer 18.5er Brennweite auf einem APS-C Sensor mit Cropfaktor 1.5 auf einem Kleinbildsensor abzubilden, benötigst du am Kleinbild eine 28mm Brennweite. Und natürlich ändert sich auch Blende und ISO, aber das wird im Netz gerne unter den Tischen fallen gelassen, weil sich sonst die Blende 2.2 am iPhone gar nicht mehr so toll anhört. 🙂

  3. Erstmal vielen Dank für den super Bericht.

    Bezüglich WIFI und Auflösung bei Übertragung:
    In den Wireless Einstellungen ist glaub ich Standardmäßig eine Reduzierung auf 3M Pixel eingestellt. Wenn man das ausschaltet, werden die Bilder in Voller Auflösung übertragen.

  4. also für mich ist das „go“ oder „no go“ dieser adretten Fuji-Cam (natürlich dann in Silber ) der fehlende Sucher. Als ich vor einigen Jahren mit der Leica X bei gleißendem Licht auf den Kykladen unterwegs war, wäre ohne jenen kaum was gegangen! Rechnet man den 200€ teuren Fuji 28mm -Sucher BF-X21 (mit 21 mm Außenbegrenzung) für den WCL-X70 zum Kaufpreis der X70 von z. Zt. (noch) UVP: 699,– hinzu, so ergibt dies eine Investition von um die 900 €. Nicht gerade wenig, wie ich finde.

    Zu diesem Preis + etwas mehr gibt’s dann auch schon fast eine X-E2s oder die X-T10 , jeweils mit dem 18-55 obendrauf.

    Man sieht: Kompaktheit hat ihren Preis. Von daher ist die X70 wohl eher als ergänzende Cam zu einer bestehenden Fuji-X-Ausrüstung zu sehen, so meine Einschätzung.

    1. Moin, auf jeden Fall sehe ich die X70 als Ergänzung zu einer bestehenden Ausrüstung. Das habe ich im Text auch angedeutet. 🙂

  5. …dann sind wir uns ja einig, Stefan.

    also, für mich, wenn dann, nur mit Sucher.
    Erfahrung macht schlau…

    Aber verrate mir doch bitte mal, wie ich das deuten kann:

    „Die Fuji X-Pro 2 habe ich aus den gleichen Gründen wie damals nach wenigen Minuten kopfschüttelnd zur Seite gestellt…“.

    1. Das Key-Feature an der X-Pro 2 ist für mich der optische Sucher. Und der ist einfach nur schlecht gelöst. Zumindest, wenn du Leica gewohnt bist. Wie willst du bei der X-Pro 2 mit manuellen Optiken vernünftig arbeiten? Das geht einfach nicht bzw. es ist so schwierig, dass jedes Motiv schon lange weg ist…

  6. Hallo,

    schöne und interessante Bemerkungen zu einem neuen Fotoapparat den ich auch seit kurzem in den Händen halte.
    Was mir leider nicht so gut gefällt ist die „Auswahlwippe“, die ergonomisch und von der Materialanmutung nicht zur sonst hochwertig verarbeiteten Kamera paßt. Leider zweitklassig. Ansonsten gefällt mir ganz und gar nicht, dass der digitale KOnverter nur im JPEG Modus zu Verfügung steht und nicht im nativen RAW!
    Ansonsten eine gute, praktische Kamera.
    Batterie und Sonnenblende kann man von der X100 Serie übernehmen.

    1. Naja, der digitale Konverter macht nichts, was du nicht hinterher am Rechner mit dem RAW auch machen könntest: croppen. Von daher ist das Angebot eigentlich schon quatsch. Diesen Marketinggag haben sie wohl von der Leica Q übernommen 🙂

      1. Hallo,
        ja, die Leica hat das Feature auch und es macht bei 24MP sogar Sinn. Den Vorteil der Funktion sehe ich in LiveView. Man kann bei der Komposition des Bildes das sehen, was man auf dem Bildausschnitt haben will ohne es im Nachhinein am PC korrigieren zu müssen. Die kleine Ricoh GR hat die „eingebauten“ 35 und etwa 50mm Brennweiten auch. Und das auch bei RAW.

  7. schade, dass die X70 keine 35 mm hat.
    Wäre dann eher mein Ding.
    28 ist mir persönlich zu weitwinklig.
    Übrigens auch mit der Hauptgrund, warum nicht wenige Leica Q-Eigner sich wieder von ihr trennen oder bereits haben.

    Glaube auch, dass der fehlende Sucher auf Dauer ein Manko an der Kamera ist.
    Spätestens bei grellem Sommer-Sonnenlicht wird man ihn vermissen.
    Meines Erachtens ist die X 70 eine Nieschenkamera, aber dafür mit z. Zt. knapp 700 Euronen zu teuer.

    Für das Geld würde ich persönlich eine zwar etwas größere X-E2s mit EVF und dem kompakten und sehr guten 27er Pancake vorziehen. Damit hätte ich dann auch nach unten und oben alle Möglichkeiten offen…

  8. Wenn du eine Sucherkamera mit 35mm haben willst, dann die X100T. Just simple!
    Wenn kompakter, ohne Sucher, mit Klappdisplay und mit 28mm, dann die Ricoh GR oder die X70, oder auch eine Nikon A. Wenn nicht, dann …
    Und zur Not gibt es 35 UND 50mm per internen „LIve-Crop“. In RAW und/oder JPEG, je nach Modell. Ansonsten … zoom, zoom, zoom …

  9. *kicher* … seit letztem Jahr „fahre“ ich auch die Devise „keep it simple and smart“ … ich steh total auf meine x30. Die perfekte „Immerdabei“. Der kleine Sensor hat natürlich seine Schwächen, aber für unterwegs/Street ist das in 95% aller Fälle irelevant.

    1. …hier solltest du aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen .
      Es geht hier in Stefans Blog ganz und alleine um ‚Comments‘ zur X70,
      und nicht um irgendwelche ‚immer dabei‘, auch wenn von Fuji.

      So kann ich bsp. keine Brücke von einer Leica D-Lux zur Leica X schlagen,
      und davon zu Leica Q! Das sind alles grundverschiedene Kameras, und jede
      von Ihnen hat für ihren Eigner eine bevorzugte Aufnahmestellung.
      Klar kann ich auch mit einer mit kleinem fingernagelsensor groß behafteten Leica D-Lux schöne Aufnahmen produzieren, doch habe ich mit einer Leica X mit APS-C oder gar mit der Q und deren vollformatigem Chip, trotz nur 28 mm ganz andere Aufgabenstellungen.

  10. Habe meine seit gestern und bin voll auf zufrieden.

    Ein Ausdruck im Bild, den ich mit meinen Nikons oder der aktuellen Sony A7 nur mit viel Aufwand in die Fotos transportiert bekommt.
    Meiner vor Jahren verkauften x100 trauere ich jetzt nicht mehr nach 🙂

  11. Eine tolle Kamera für unbemerkte Schnappschüsse, für 35 oder 50 mm genügt ein Dreh am Objektivring. Dank APS-Format sind die Bilder auch Vergrößerungsfähig ohne merklichen Qualitätsverlust.

    Ich fotografiere mit der „Kleinen“ bereits seit 1 Jahr und gebe sie nicht mehr her – was ihr fehlt ist nur der rote Punkt.

  12. Hallo Bernd,

    huch. Danke für den Tipp, den Digitalzoom auf den Objektivring zu legen. *andiestirnklatsch*

    Hatte ich gar nicht dran gedacht.

    X70. The poor mans Leica Q… 🙂

  13. Habe die Kamera jetzt seit 1.5 Jahren für Street und Reportage (mache Bilder von Einsätzen unserer Freiwilligen Feuerwehr) im Einsatz. Einfach toll! Unterschreibe Deinen Bericht. Meine Vollformate bleiben oft im Schrank (Sony & Leica M)

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