Im Februar war ich mal wieder bei einem Workshop von Guido Karp – diesmal ging es um Konzertfotografie. Ein fotografisches Thema, das ich sehr interessant finde. Leider komme ich nur selten zu einem Einsatz. Allerdings weiß ich von vielen Kollegen, dass die „Three songs, no flashes“ Einsätze auch immer schwieriger werden. Mich reizt da der Ansatz von Guido Karp viel mehr – hier ist Konzertfotografie eher Reportage-, Event- und Portraitfotografie. Deswegen hatte ich damals keine Sekunde gezögert, um mich anzumelden.
Es gibt erst jetzt Bilder, denn es war Bedingung zum Workshop, dass Bilder erst gezeigt werden können, wenn die Künstler diese freigeben. Für mich kein Hinderungsgrund zur Teilnahme am Workshop, denn so verfahre ich ja auch mit meinen Brautpaaren oder anderen Portraitfotos. (Ja, ich kenne meine Rechte als Urheber, aber ich stelle mich auch meiner Verantwortung als Fotograf.)
Der Konzertfotografie-Workshop fand im Rahmen eines richtigen Konzertes statt. Wir trafen uns um 15 Uhr, besprachen Wissenswertes und Abläufe, schossen uns beim Soundcheck auf die Lichtverhältnisse ein und konnten das komplette Konzert fotografieren. Anschliessend durfte jeder Teilnehmer eine begrenzte Anzahl von Bildern einschicken und von den Musikern und Guido Karp bewerten und freigeben lassen. Gerade zu letztem Punkt hat sich Guido Karp eine wahnsinnige Arbeit aufgehalst und uns ein fast 1000-Seiten-PDF mit allen Bildern aller Teilnehmer und den Anmerkungen erstellt. Hammer! Fettes Danke an Herrn Karp.
Ich habe bei dem Workshop wieder etliches dazugelernt und das kann ich nicht nur bei der Konzertfotografie gebrauchen. Noch exakter arbeiten, noch zuverlässiger werden, noch genauer beobachten, noch mehr adaptieren…
Nicht verschweigen möchte ich, dass bei dem Workshop auch einiges schief gegangen ist. Das lag aber ausschließlich an einigen Teilnehmern. Ich hatte dabei Glück und Pech. Pech, weil ich von der Hauptband nicht aus dem Graben von vorne (Edit: aus dem Graben ging schon, aber nur von der Seite – damit es kein Missverständnis entsteht.) fotografieren durfte. Einige Teilnehmer hatte sich wohl in der ersten Hälfte des Konzerts vom Top-Act nicht an die Abmachungen gehalten, weswegen die Security den Workshop-Teilnehmern den Aufenthalt vorne im Graben untersagten. Um es im Graben nicht zu voll werden zu lassen, haben wir unsere Gruppe geteilt und in der ersten Hälfte fotografierte ich aus dem Zuschauerraum und in der zweiten Hälfte aus dem Graben. Glück hatte ich, weil zwei Leute beim letzten Lied hinten auf die Bühne durften – und einer der ausgelosten Gewinner dieses Glücks nicht pünktlich war. Ich stand zufällig zum richtigen Augenblick an der richtigen Stelle und habe den freien Platz bekommen.
Nicht verschweigen möchte ich meine Freude darüber, dass fast alle meine Bilder zur Veröffentlichung genehmigt wurden. Bei überraschend vielen stand nicht nur ein „sehr schön“ als Bemerkung von Musiker und Guido Karp dabei, sondern sogar ein „sensationell“. Gleich zwei Bilder benannte Guido Karp zu seinen Favoriten aller seiner Konzert-Workshops.
Nun also viel Spaß mit einigen Eindrücken und meinen Lieblingsbilder (nein, ich zeige euch nicht alle freigegebenen Bilder) vom Hamburger Konzert mit „My First Band„, „Jim Kroft“ und „Sunrise Avenue“ im Februar 2012 in der Alsterdorfer Sporthalle.