An Dramatik kaum zu überbieten

Das Viertelfinale im DFB Pokal zwischen dem FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf war an Dramatik kaum zu überbieten. Es war ein typischer Pokalfight, bei dem es am Ende auf Kleinigkeiten ankommt. Im Elfmeterschiessen gewinnt dann oft der etwas Glücklichere und das war gestern Abend im Millerntor das Team mit Fortuna schon im Namen.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Jungs in Braun-weiß nicht ihren besten Abend erwischten. Es ist aber schon sehr traurig, wenn der Gegentreffer nach dem gleichen Strickmuster entsteht, wie nur wenige Tage vorher beim Spiel der gleichen Teams in der Meisterschaft. Aber am Samstag führte der FC St. Pauli zum Zeitpunkt des Gegentreffers mit zwei Toren, gestern Abend war es das 1:0 für Düsseldorf – ohne, dass sie bis dahin nennenswert vors Tor gekommen waren. Und dann passiert eben das, was für viele Teams sehr viel Aufwand bedarf – gegen eine tief stehende Abwehr anlaufen. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wirbelte braunweiß die 95er Abwehr durcheinander. Das war in den ersten 45 Minuten einfach zu wenig.

In der zweiten Halbzeit war mehr Wirbel und der Strafstoß zum Ausgleich völlig berechtigt. In der Verlängerung konnte Pokaltorwart Burchert den nassen Ball nach tückischem Aufsetzer nicht festhalten, aber wer lässt Daferner bei frisch einsetzendem Regen auch so frei aus 25m zum Schuss kommen?

St. Pauli wirft in der zweiten Halbzeit der Verlängerung alles nach vorne und kommt in der Nachspielzeit mit dem allerletzten Ball zum viel umjubelten Ausgleich. Beim Elfmeterschießen bringt Burchert die braun-weißen in den Vorteil, den Maurides egalisiert.

Dann kommt der Höhepunkt an Dramatik: Marcel Hartel hatte die letzten beiden Elfmeter gegen Düsseldorf verwandelt – am Samstag, wie auch gestern. Im Elfmeterschießen übernahm er als Kapitän die Verantwortung, der 5. Schütze zu sein. Er verschoß, durfte aber wiederholen, weil Düsseldorfs Torwarten Kastenmeier bei der Ausführung falsch stand. Hartel nutzte die Chance nicht. Der letzte Düsseldorfer Schütze Tzolis besiegelt St. Paulis Pokalaus.

Sehr gute Worte zum Verlauf des Abends hat Tim beim Millernton gefunden.

Noch ein paar Worte zur Unsportlichkeit des Abends durch den Düsseldorfer Torwarttrainer Christoph Semmler. Beim Elfmeterschießen ging er hinter das Tor und sagte Kastenmeier die Ecken an. Das wurde zuerst von den Fans und dann auch vom Schiri Stegemann entdeckt, der den Trainer weg schickte. Warum er keine Karte zeigte, ist mir unklar – vielleicht ist ein:e Leser:in regelfest und kann näheres sagen…

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