Verrückte 12 Minuten

In verrückten 12 Minuten ab der 84. Minute im Spiel FC St. Pauli gegen Tabellenführer SC Paderborn fallen vier Tore, aber nur drei zählen. Das reicht für ein verdientes Unentschieden. Glücklich kann der FC St. Pauli damit aber auch nicht sein.

Denn vom Spielbeginn an zeigt der FC St. Pauli seine Spielfreude und dominiert eigentlich das Spielgeschehen. Es krankt – wie so oft – an der Abschlussschwäche der braun-weissen. Anderthalb Torschüsse, einer davon aus dem Abseits, sind in 45 Minuten zu wenig. Wobei: Paderborn schafft es, mit dem ersten Torschuss in Führung zu gehen. Die stehen eben nicht umsonst aktuell ganz oben in der Tabelle.

In der zweiten Hälfte passiert zunächst nicht viel. Außer einer tollen Aktion von Smarsch und dem erneut lustlos geschossenen Elfmeter von Leart Paqarada, der von Huth pariert werden konnte. Erst ab der 84. Minute wurde es turbulent. 12 verrückte Minuten wurden da noch gespielt.

Zunächst traf Amenyido nach tollem Zuspiel von Zander. Im Gegenzug traf Sirlord Conteh zur erneuten Führung der Paderborner. Glücklicherweise stand er wohl im Abseits. Was mich dabei total nervt ist zweierlei. Erstens sollte jeder im Verein die Schnelligkeit von Conteh kennen. Lange genug hat er ja für braun-weiß gespielt. Zweitens ist es mir ein Rätsel, wie eine Woche nach dem Fehler der Abwehr in Rostock genau der gleiche wieder passieren kann. Langer Ball in die Nahtstelle und schon läuft ein gegnerischer Spieler alleine auf Smarsch zu. Da kannst du als Torwart eigentlich nur doof aussehen. Und Smarsch sieht zur Zeit des öfteren mal doof aus.

Total absurd wird dann das Abwehrverhalten vom FC St. Pauli, wenn exakt die gleiche Situation fünf Minuten später wieder passiert. Riesenjubel der Paderborner. Klar, wenn du auswärts in der dritten Minute der Nachspielzeit den Führungstreffer erzielst, ist das Ding in 99% der Fälle durch.

Diesmal lässt sich der FC St. Pauli allerdings nicht schocken und Nemeth schädelt den Ball inklusive gegnerischen Torwart kurz vor dem Schlusspfiff zum verdienten Ausgleich ins Netz.

Fazit: Einstellung stimmt, Stellungsspiel nicht immer.

Solch verrückte 12 Minuten brauche ich nicht bei jedem Spiel. Vielleicht bekommt der FC St. Pauli das Spiel demnächst schon etwas früher auf die Gewinnerstrasse. An der Spielanlage liegt es eigentlich nicht. Eventuell weiß der Millernton es genauer.

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