Burgstaller betet

Da hilft auch beten nicht…

Die besten Szenen des Spiels waren vor dem Anpfiff zu sehen. Ein wunderbares Abendlicht verschmolz fast nahtlos in ein bisschen Rauch und Pyro zur Einstimmung eines wichtigen Heimspiels am Millerntor. Es folgte eine stimmungsvolle Feier zum 25-jährigen Geburtstags der Skinheads. Herzlichen Glückwunsch! Alles war also für einen legendären 31. Spieltag der zweiten Bundesliga im Topspiel zwischen FC St. Pauli und SV Darmstadt 98 angerichtet.

Dann begann das Spiel. OK, wir sind vom braun-weißen Team das letzte Jahr wirklich mit spielerisch schönem Fussball belohnt worden. Und ja, die letzten zwei Jahre waren für alle eine herausfordernde Zeit – sicherlich auch für die Spieler. Im zweiten Abschnitt waren die Bemühungen das Match auch sichtlich größer und wären mit etwas mehr Glück auch vielleicht noch belohnt worden. Tim vom Millernton hat das treffend analysiert.

Trotzdem muss ich mich natürlich fragen, warum bei einem Spiel Tabellendritter gegen 4. ausgerechnet der FC St. Pauli im heimischen Stadion so halbherzig beginnt. Nach dem Spiel hat ein Spieler ins Sky Mikrophon gesagt, man wäre über den energischen Beginn der Darmstädter überrascht gewesen? Ja, verdammt: die wollen halt noch aufsteigen!

Und allmählich müsste es sich doch rumgesprochen haben, dass du gegen die Lilien am besten nicht in Rückstand gerätst. Denn verteidigen können die gut. Deswegen war die spielerische Herrlichkeit der braun-weiß auch in aller Regel kurz vor dem Strafraum zu Ende. Es hat dann nur noch zu einem Anschlusstreffer gereicht.

Insgesamt hatte ich gestern das Gefühl, grob die Hälfte des Teams vom FC St. Pauli hat keinen Bock auf Aufstieg – oder für sich selbst den Aufstieg schon realisiert. Schade, so oft hat eine Mannschaft nicht die Möglichkeit aufzusteigen.