Millerntor Gallery #9 – verpasste Chancen

Es gibt kaum eine bessere Gelegenheit mit Menschen unterschiedlicher Kulturkreise ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen als die Millerntor Gallery. Wenn du bei der 9. Auflage dieser großen Kunstausstellung nicht dabei warst, hast du diese Chance verpasst. Die Millerntor Gallery sind aber nicht nur 1700qm Ausstellungsfläche, sondern auch ein Festival mit interessanten Workshops, leckerem Essen und toller Musik. Die Nummer 9 fand vom 4. bis 7. Juli 2019 statt und ich will nicht die Chance verpassen, dir meine Erlebnisse von dort zu schildern.

Die Millerntor Gallery ist grundsätzlich mittlerweile so groß geworden, dass es unmöglich ist, alles zu sehen. Zu viele tolle Dinge passieren auch parallel an unterschiedlichen Stellen im Stadion. Daher sind auch meine Erlebnisse nur Ausschnitte. Obwohl ich 8 Tage am Stück vor Ort war, sah ich in den Instagram Streams der Veranstaltung immer wieder Objekte und Begegnungen, die ich verpasst hatte. Du fragst dich nun vielleicht, wie ich bei einer 4 Tage Veranstaltung 8 Tage dabei sein kann? Zum einen finden Veranstaltungen für eine definierten Teilnehmerkreis immer schon vorab statt – wie zum Beispiel drei Tage vor Eröffnung der Instagram-Walk. Und zum anderen nutze ich das Wochenende vorher schon, um Künstlerinnen bei der Arbeit zu zusehen und Helferinnen im Weg rum zu stehen.

“Water is a human right”

So lautete das diesjährige Motto der Millerntor Gallery. Das stimmt und wird auch immer wichtiger. Nicht nur das profitgierige Unternehmen dies untergraben, auch die Klimaveränderungen zeigen erste Auswirkungen. Hier hätte ich mir einen stärkeren Fokus der Veranstaltung gewünscht. Gerade aktuell ist das Thema in aller Munde, aber die Auswirkungen bleiben wenig greifbar.

Überhaupt ist wenig Fühlbares bei der Millerntor Gallery zu sehen. Neben interessanter und abwechslungsreicher Kunst bleibt dieser Aspekt fast vollständig draussen. Kaum Interaktion mit der Kunst ist möglich. Das ist sicherlich auch der kurzen Vorbereitungszeit durch den notwendigen Austausch der Kuratorin geschuldet. Es gibt wenig Highlights und das ist nicht schlecht, denn die gezeigte Kunst ist durchweg auf hohem Niveau.

Es lohnt sich übrigens auch jetzt noch mit offenen Augen durchs Stadion zu gehen. Der Platz zwischen Haupt und Nord solltest du mal mit einer 3D-Brille betrachten. Du wirst dich wundern, wenn die Linien tanzen gehen.

Ich habe bei der diesjährigen Millerntor Gallery meiner Kamera etwas über 7000 Auslösungen zugemutet. Die Highlights zeige ich dir hier. Bei der Fülle von Auftritten und Ereignissen sind es ein paar mehr geworden. Ich finde sie alle schön…

Die Millerntor Gallery ist eine Veranstaltung, die sehr lebendig Spenden für Viva con Agua sammelt. Die von Ex-Fussballprofi Benny Adrion gegründete NGO setzt sich für Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser ein. Diesmal wurde das eingenommene Geld für Viva con Agua im Projektgebiet Mosambik zur Verfügung gestellt. Grob 300000 Euro sollten zusammen gekommen sein. Ein wichtiger Beitrag für ein menschenwürdiges Leben in dieser Region.

Ich habe im Januar des Jahres ein anderes Projektgebiet von Viva con Agua bereisen dürfen und meine Erlebnisse hier zusammengefasst. Viva con Agua bleibt eine tolle Erfindung und die Millerntor Gallery ist die schönste Art zu helfen. Ich freue mich schon wieder auf die zehnte Ausgabe. Eine Chance, die auch du nicht verpassen solltest.

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