So schön…

Ich freue mich. Am Samstag beginnt für mich wieder die Hochzeitssaison. Als ich in der Vorbereitung der neuen Hochzeitsreportage an die vielen schönen Stunden mit Brautpaaren im letzten Jahr dachte, fiel mir auf, dass ich Dir noch gar nicht mein Lieblingsbild aus 2012 gezeigt habe.

Es war ein bedeckter Tag im September, als wir gerade das Paarshooting in Planten un Bloemen beendet hatten und plötzlich sich die Sonne ein letztes Mal den Weg durch die Wolken bahnte, bevor sie für den Tag endgültig verschwinden sollte. Ich blickte kurze auf die Wolkenformation und mir wurde sofort klar, dass ich nur wenig Zeit für ein Bild hatte. Also bat ich mein Brautpaar sich noch mal kurz auf den Rasen zu stellen. Die Lichtsituation war wunderschön, aber auch äußerst schwer fotografisch einzufangen. Glücklicherweise kenne ich keine Skrupel auch Methoden anzuwenden, die eines echten sogenannten Fotoprofis unwürdig sind: ich fotografierte mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten, um sie später am Rechner zusammenzusetzen. Ja, Du hast richtig gelesen: ich habe ein HDR fotografiert.

HDR steht für High Dynamik Range und diese Technik bietet die Möglichkeit, einen großen Belichtungsumfang abzubilden. Die Kamera hat gegenüber dem menschlichen Auge den Nachteil, dass sie starke Kontraste nicht abbilden kann. Deswegen sind Sonnentage für Menschen toll, für Fotografen eher ein Graus. Bei Sonnenschein in hellen Wolken und in dunklen Schatten Struktur in Fotos zu bekommen, ist für jede Kamera eine fast unlösbare Herausforderung. HDR Aufnahmen können dieses Problem in den Griff bekommen, sind allerdings deswegen so verpönt, weil die Macht der Regler in entsprechenden Programmen oft zu unbeherrschter Benutzung und zu einer völlig surrealen Abbildung der Wirklichkeit führt.

Bei HDR Aufnahmen werden Bilder mit unterschiedlichen Belichtungszeiten durch spezielle Programme übereinandergelegt und die jeweiligen Bereiche optimal zusammengeführt, d.h. die dunklen Bereiche kommen aus dem Bildern mit der längeren Belichtungszeit und die hellen aus den kurz belichteten Bildern. Die Nikon D800 hat bei niedrigen ISO Zahlen einen fantastischen Dynamikumfang, aber zaubern kann auch diese Kamera nicht.

Zum Zusammensetzen der unterschiedlichen Belichtungsstufen verwende ich die Nik-Software HDR Efex Pro und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Gerade, weil ich selten vom Stativ aus HDRs aufnehme und HDR Efex Pro ziemlich gut die dann durch leichte Kamerabewegung entstehenden Geisterbilder herausrechnen kann.

Fotografiert wurde das Bild mit der Nikon D800e und dem 14-24mm f/2.8 bei 15mm, ISO100. Zusammengesetzt ist es aus 5 Aufnahmen, wobei die D800 das Bracketing (BKT) nur in einer Blendenstufe zulässt. Daher mache ich 7 Aufnahmen und lasse die mittleren Bilder weg.

  1. ich finds auch klasse! Gegen HDR ist ja auch gar nichts einzuwenden, wenn es nicht weiter auffällt und vor allem nicht aussieht wie in einer Bonschenfabrik entwickelt. 😉

  2. Bei mir hat sich gegenüber den HDRs eine recht große Abneigung aufgebaut. Das meiste sieht einfach total grottig aus.

    Ja, es gibt Ausnahmen. Einigen Bildern sieht man es nicht an und bei anderen passt es irgendwie. Eine schöne Alternative ist in meinen Augen, ein 32-Bit Tiff zu erstellen und das dann wie eine RAW-Datei zu entwickeln. Der Look ist auch irgendwie “anders”, aber nicht so “gemäldig”, wie bei den meisten HDRs.

  3. Ich kann HDR nicht ausstehen – jedenfalls die meisten Fotos dieser Machart. Bei dir will ich eine Ausnahme machen 😉 Der hartgesottene “User” der diversen Digitalkindergärten, äh -foren hätte dir in diesem (deinem) Foto einen Himmel und ansonsten Bonbonfarben “hingezaubert”, dass einem die Augen tränen. Das ist bei deinem Foto nicht der Fall und eben der Unterschied zwischen HDR und HDR…

    Ralf

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