Emotional wurde es vor dem Spiel, als der beim Hinspiel in Aachen verunglückte Fan versuchte sich bei allen Beteiligten zu bedanken, aber von eigenen Gefühlen überwältigt wurde. Nach dem Spiel ging das aber besser.
Mir persönlich schossen da wieder die Gedanken durch den Kopf, die ich direkt nach dem Unfall hatte, auch wenn ich nicht persönlich vor Ort war. Aber mindestens ein Fotograf hatte das Drama so richtig „toll“ auf die Sportseiten und Titelblätter bekommen. Die Frage, die ich mir nächtelang gestellt hatte war, wie ich wohl in der Situation als Fotograf reagiert hätte. Im Nachhinein haben mir die Gespräche mit anderen und erfahreneren Kollegen geholfen, die einfach gesagt haben: „Ich bin Sportfotograf und kein Paparazzi.“ Klingt lapidar, aber wenn Du etwas länger drüber nachdenkst, wirst Du mir sicherlich recht geben, dass es eben etische Unterschiede beim Fotografieren gibt – die mit diesem Spruch vielleicht etwas platt auf den Punkt gebracht werden, denn immerhin gibt es auch bei Paparazzi große Unterschiede in der Umgehensweise mit den Stars und Sternchen.
Jedenfalls habe ich durch das Unglück und auch durch die Reaktionen der Fans und Spieler viel über den Umgang mit den „Abgelichteten“ gelernt. Ich bin froh, dass ich nun dem Fan einen Gefallen tun konnte und ihm mehrere Bilder zuschicken konnte, die ihr hier natürlich nicht findet, aber für ihn hoffentlich eine schöne Erinnerung an viel Glück im Unglück in seinem Leben sind.
Das Bild, das ihr hier seht ist selbstverständlich mit ihm abgesprochen! Und allen Fotografen kann ich nur empfehlen bei jedem Bild eines Mitmenschen immer zu überlegen, ob Du selbst so in Zeitungen oder im Internet gezeigt werden möchtest.