Maximal unglücklich…

0:4 gegen den KSC klingt schlimmer als es war.

Sonntag Morgen wache ich mit einem Lied im Kopf auf, das ich beim Reeperbahnfestival zuerst gehört habe. „Sometimes I wonder how we landed in a mess like this“ heißt es in dem Lied der französischen Band The Dø.

Unglücklich zum Beispiel, dass der gleiche Mann an der Seitenlinie das Abseits beim wunderschönen Fallrückziehertor von Verhoek sieht, aber eben nicht beim Pass vor dem 1:0 der Karlsruher. Gegen tief stehende 4er Ketten im Zweierverbund tut sich jede Mannschaft schwer. Der FC St. Pauli erfahrungsgemäß besonders. Gerade zur Zeit, in denen Spielgestalter auf Grund von Verletzungen Mangelware sind.

In der zweiten Halbzeit setzt Trainer Meggle mehr auf Angriff und fast wären die Bemühungen auch belohnt geworden. Kann ja keiner ahnen, dass der Schiedsrichterassistent in der Halbzeitpause ein Tutorial zum Abseits bekommen hat.

Natürlich war das am Samstag kein gutes Spiel. Irgendwie wirkten die Spieler im Kopf langsamer als die Karlsruher.

Spätestens als die KSC Spieler mit Krämpfen am Boden lagen, war klar, dass sie noch mindestens ein Tor schiessen. Jedem Sankt Pauli Anhänger dürfte der 3:3 Kracher in der 104. Minute von eben noch auf dem Boden krabbelnden Florian Lechner jederzeit als Hirnvideo im Hinterkopf aufrufbar sein, der das Millerntor im Dezember 2005 mit neuen Hoffnungen belebte und schließlich zum Erfolg im DFB-Pokal gegen Hertha BSC führte.

Unglücklich also, dass St. Pauli das Tor der Karlsruher belagerten, aber der KSC bei den wenigen Tempogegenstössen die Treffer gelingen. 0:4 ist eher dem Risiko geschuldet, als dass es wirklich den Verlauf des Spiels wiedergibt.

Schlimm natürlich nur, wie viele Zuschauer nach der 80. Minute das Stadion verliessen. Gerade auf der Haupttribüne. Hoffentlich haben die keine Karte für das DFB-Pokalspiel am Dienstag, sonst befürchte ich, dass ab der 35. Minute das Stadion halbleer ist.

Ach, was rede ich: Dienstag wird alles besser! Der BVB ist klarer Favorit und alles unter 0:5 ist als Erfolg zu werten. Befreit wird der FC St. Pauli zeigen, was er wirklich kann.

Allerdings ist der FC St. Pauli auch als Aufbauhelfer für angeschlagene Mannschaften bekannt. Es bleibt spannend…

  1. Wenn ich die Einleitung sehe mit „unglücklich verloren“ mag ich eigentlich nicht lesen, was im Artikel steht.

    Unglücklich verlieren ist für mich eine Niederlage trotz überlegenem Spiel.

    Mal ab von dem Abseits. Ziehen wir dem KSC ein Tor ab und geben uns eins. Dann müsste es meiner Meinung nach bei 1:3 liegen. Auch das ist kein Sieg! Und bevor jetzt als Antwort kommen sollte, dass das Tor einen psychologischen Effekt gehabt hätte muss ich fragen, ob die Spieler für Fußball, oder Psychospielchen bezahlt werden.

    Und unser lahmarschiges Umschalten, das ewige Rumdaddeln in der gegnerischen Hälfte und ein mieses Passspiel mit am Ende auch nur wenigen und viel zu schwachen Chancen würde ich nicht als Druck bezeichnen! Zumal die Hälfte aus der Not heraus auch noch aus der Entfernung war.

    Finde ich zwar besserals gar keine Chancen, aber das ist zu wenig!

    Es gibt gute Ansätze, aber die müssen noch deutlich weiterentwickelt werden und bis dahin muss ich mir die Schei*e nicht schön reden und auf Schiris schieben! Es war einfach mies!

  2. Ich stand als Ordnerin ab Mitte der 1. Halbzeit am Treppenaufgang zu G1-3 und dachte, ich spinne, als nach dem 0:3 plötzlich so viele Leute da runter kamen. Ich hatte gerade gequatscht und dachte erst, das Spiel wäre schon vorbei. Aber dann guckte ich auf die Uhr und stellte fest, dass das noch nicht sein kann. Hallo?! Ging ja gar nicht, wie viele sich davon machten. Ich war so sauer, dass ich kurz davor war, mich allen in den Weg zu stellen und sie anzuschnauzzen… Es war also nicht nur die HT, die sich leerte, sondern auch der Sitzplatzbereich in der GG. Selbst Leute, von denen ich nie gedacht hätte, dass die mal vor Spielende gehen würden, kamen mir entgegen… 🙁

  3. Das Bild des Spieles ist für mich übrigens das mit dem Bunker. Ich habe direkt beim reingehen ins Stadion festgestellt, dass da irgend was seltsam aussah, dass mich was störte, dass der gewohnte Anblick ein anderer wie sonst war – und dabei dachte ich zunächst, dass es das Kiezheldenbanner war, was da strategisch sehr gut platziert war – weil man den dann halt bald deutlich freier im Blick haben wird.
    War es aber nicht, und das bemerkte ich dann kurz darauf… Wirklich irritierte mich, dass die Stadt eine Woche, bevor bei uns die Nord abgerissen wird, mit dem Abriss vom Fernsehturm startete – ganz langsam, von der Spitze aus beginnend…. Und pünktlich zum Anpfiff war er dann schließlich ganz weg.
    Habe ich in der Intensität so lange nicht mehr gehabt – klar, wenn es diesig ist oder regnet, verschwindet gerne mal die Spitze im Nebel – aber auch der untere Teil war irgendwann komplett weg und nicht mehr sichtbar – was man bei deinem Foto nur erahnen kann, da ist er leider noch leicht sichtbar. War schon etwas irritierend, der Blick auf die Nord – zwar mit Bunker, aber ohne den dahinter stehenden Turm – fehlte was in der Shilouette. Eine gute Übung für die Zeit nach dem Dortmundspiel…

    1. Wenn du es anhand ihm machst, besteht wenigstens nicht die Problematik, dass du ein klischeebeladenes Bild vom FCSP erhälst. :o)
      Aber was ich eigentlich sagen wollte: Gröni, dein Blog läuft noch auf Sommerzeit. 😉

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