Glücklicherweise werden meine Bilder von Spielen des FC St. Pauli in schöner Regelmäßigkeit von den unterschiedlichen Presseerzeugnissen gedruckt. Letzten Freitag war zum Beispiel in der örtlichen Bild, ein schon etwas älteres Foto von Patrick Funk ziemlich groß veröffentlicht worden. Da kam ich auf die Idee, hier mal etwas zu machen, was man ja eigentlich nicht machen soll: nämlich das Original zu zeigen.
Natürlich habe ich nicht die komplette Aufnahme auf den Redaktionsserver hochgeladen, sondern nur die entsprechende Action von Herrn Funk. Du siehst aber auf den nachfolgenden Bildern ganz gut, dass es selbst mit einem 400mm Objektiv unmöglich ist, alle Situationen auf einem Fussballfeld formatfüllend einzufangen. Dafür ist das Spielfeld einfach zu groß. Und es ist noch ein kleines Feld – verglichen mit zum Beispiel einem Polofeld. Von einigen Anfragen meiner Blogleser weiß ich, dass der Otto-Normal-Fotograf oftmals nur mit maximal 20cm bestückt ist. Ich meine natürlich die in der Kameratasche vorhandene Brennweite. Da hätte der gute Herr Funk deutlich weniger Platz auf dem Bild eingenommen.
Und nun verrate ich Dir noch einen hilfreichen Trick. In meinem favorisierten Bildbetrachtungsprogramm PhotoMechanic gibt es eine unheimlich tolle Funktion, um Bilder direkt beim Versenden an die Redaktionen oder Agenturen anzupassen.
Mit diesen Einstellungen schrumpfe ich die maximale Dateigröße auf 1,3MB – meistens werden die Bilder sogar nur um die 1MB groß. Diese Dateigröße reicht völlig aus, um eine Zeitungsseite zu füllen – bei Hochglanzmagazinen passt das natürlich nicht, aber im Sportbereich gibt davon ganz wenige… Gleichzeitig sorgt PhotoMechanic dafür, dass die Kantenlänge des Bildes aus 3000 Pixeln besteht. Und das unabhängig davon, wie ich den Ausschnitt wähle. Das bedeutet, dass im Zweifelsfall ein Bild sogar vergrößert verschickt wird. Wie in dem Fall von dem Patrick Funk Foto, denn das hat im Original bei dem versendeten Zuschnitt nur 2767 Pixel in der Höhe. Auch diese sehr stumpfe Methode Fotos zu vergrößern, juckt bei der geringen Auflösung der Tagespresse nicht wirklich.
Wichtig ist bei der Anwendung dieses Tricks nur, dass das Bild auch richtig scharf ist. Daher mache ich vor jedem fotografierten Spiel eine AF-Feinjustierung an meinen verwendeten Objektiven. Und bevor ich ein Bild verschicke, überprüfe ich die Schärfe der Aufnahme in der 100% Ansicht. Geht in PhotoMechanic superschnell durch Drücken der Taste „z“. Nur wenn das Bild auch wirklich knackscharf ist, versende ich es.
Du kannst bei einem Bild viele Faktoren in der Nachbearbeitung korrigieren – gerade, wenn Du in RAW fotografierst. Aber ein unscharfes Bild, bleibt ein unscharfes Bild. Daher achte ich bei meinen Fotos zu allererst auf die Schärfe.