Mein fotografisches Resümee für 2010

Herr Paupi und Frau
Herr Paupi und Frau

Das Jahr 2010 ist zwar noch nicht vorbei, aber die besinnlichen Tage eignen sich immer gut für einen Rückblick. So nutze ich diesen Blogpost gerne für etwas Nabelschau und beantworte mir die Frage, was mir das Jahr 2010 aus fotografischer Sicht eigentlich gebracht hat.

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich in diesem Jahr eher zufällig in einige fotografische Bereiche hineingestolpert bin. Anfang des Jahres habe ich ja fast ausschließlich Sportfotografie gemacht. Und dadurch, dass ich die ersten dreieinhalb Monate der einzige Hamburger Sportfotograf für meine damalige Agentur Action Press war, hatte ich auch mehr als genug damit zu tun. Mir war zu diesem Zeitpunkt aber schon klar, dass Sportfotografie alleine mich auf Dauer nicht ausfüllt.

Dann kam zum einen die Anfrage von Sven Jacobsen, ob ich nicht für ihn bzw. seine Hochzeitsfotografenagentur Wedding Picture arbeiten möchte und zum anderen eine Aschewolke, die meinen besten Freund und Hochzeitsfotografen Johannes Leistner zu einem verlängerten Aufenthalt in Mexiko zwang und mich in die glückliche Lage versetzte, gleich zwei Hochzeiten von ihm als Ersatz zu fotografieren. Schwupps – schon war ich mitten drin bei der Hochzeitsfotografie. Ich habe zwar schon 2007 meine erste Hochzeit fotografiert, aber plötzlich bekam das ganze eine andere Dimension. Wenn ich bei den Hochzeiten für Freunde bzw. Geschäftspartner Fehler gemacht hätte, dann wäre das ja nicht nur auf mich, sondern auch auf gute Freunde bzw. Geschäftspartner zurückgefallen. Das ist schon ein anderer Druck, aber mit Druck kann ich gut umgehen: er fokussiert mich.

Der zweite sehr glückliche Zufall war es, dass Sven Wiesner eine Gadget Night ins Leben gerufen hat. Ein lustiges After-Work-Social-Web-Meet’n’Greet gleich bei mir um die Ecke. Ich hatte mich ganz normal angemeldet, aber Sven hat sofort via Twitter gefragt, ob ich nicht lieber das Event fotografieren möchte. Na, klar – warum denn nicht. Die Resonanz auf meine Bilder war äußerst positiv. Ich habe einfach das gemacht, worauf ich Lust hatte und die Anwesenden fanden es toll.

Ich hatte 2010 wirklich gut zu tun – die ungefähr 130000 Auslösungen meiner beiden Kameras kommen ja nicht aus Langeweile zu Stande – und ich danke allen, die mir und meinen Fähigkeiten auch ohne Beispiele in meinem Portfolio einfach vertraut haben, wie zum Beispiel Beebop oder Viva con Agua. Besonders wertvoll waren für mich auch die Gespräche mit Steffen Böttcher.

Irgendwann kam ein Punkt, an dem ich mir selbst stärker darüber klar werden wollte, wohin meine fotografische Reise denn eigentlich geht. Hier fiel mir eine Buchempfehlung von Mike Larson wieder ein: „Fast Track Photographer“ von Dane Sanders. Das Buch erklärt sehr eindrucksvoll, welche Bereiche es im Foto-Business gibt und welche Fähigkeiten ein Fotograf entsprechend mitbringen muss. Der Clou des Buchs ist ein ausführlicher Online-Test, mit dem Du Deine Persönlichkeit testen kannst, um so festzustellen, zu welcher Art von Foto-Business Du am ehesten geeignet bist. Zunächst habe ich nicht so recht an den Test geglaubt, aber dann habe ich das Ergebnis gelesen und habe mich zu einem sehr hohen Prozentsatz widergefunden. Das Ergebnis dieses Tests ist „Schuld“, dass ich mit dem Projekt „Hamburgs Blogger“ angefangen habe – und die phänomenale Resonanz spricht – wie ich finde – Bände.

Und ein eher beiläufiges Gespräch mit Michael Hein hat mein Fotopuzzle für 2010 komplettiert. Seine Worte haben meine fotografische Ausrichtung vervollständigt. Danke, Michael!

Die bisherige Resonanz auf meine Arbeit und meine Bilder haben mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Die am Ende des Jahres 2010 gewonnene Erkenntnis ist, dass ich als Sportfotograf in vielen Jahren gelernt habe, Situationen vorauszuahnen, Geschehnisse zu adaptieren. Dass Bewußtsein über den sicheren Umgang mit meinem Fotoequipment, wann welche Technik oder welches Objektiv einzusetzten ist, mir Raum gibt, Bilder aus besonderen Blickwinkeln zu gestalten. Die Idee sich am Ende einer Hochzeit mit den Höhepunkten eines Tages zu verabschieden, funktioniert bei mir, da ich unter der Maßgabe arbeite auf nachträgliche Bildbearbeitung möglichst zu verzichten.

Das ist mein persönliches Resümee meiner fotografischen Tätigkeit mit dem Ansporn verbunden, in 2011 diesen Weg zu perfektionieren und zu professionalisieren. Mit viel Freude beim Fotografieren, die auf die Menschen vor meiner Kamera rüberspringt. Mit weiteren spannenden Projekten und Aufgaben. Auch hier in meinem Blog. Lasst euch überraschen.