Knapp das Pokalfinale verpasst

Wer nur das Ergebnis von 1:6 hört, könnte vermuten, er hätte ein einseitiges und langweiliges Spiel verpasst. Tja, so einfach ist die Welt im Fussball nicht. Die 1. Frauen vom FC St. Pauli haben dem klassenhöheren Team aus Bergedorf einen packenden Pokalfight geliefert und gingen verdient in Führung. Sogar ein 2:0 war möglich, stattdessen glich Bergedorf mit dem ersten Schuss auf’s Tor aus. Mit 1:1 ging es in die Halbzeitpause. Die körperlich und spieltechnisch überlegenen Bergedorferinnen hatten rund eine halbe Stunde gebraucht, bis ein Klassenunterschied gegen die aufopferungsvoll kämpfenden FC St. Pauli-Frauen wenigstens zu erahnen war.

Kurz nach Wiederanpfiff tauchten die Bergedorferinnen erneut vor dem Tor der 1. Frauen vom FC St. Pauli auf und es stand überraschend 1:2. Die Führung brachte dem Team aus Bergedorf die Sicherheit und gegen dessen gut gestaffeltes 4-4-2 taten sich die St. Paulianerinnen schwer. Der Gegner hingegen fand erneut eine Lücke und das 1:3 war die Folge. Nun brach die Drangperiode des Teams vom FC St. Pauli an. So einfach wollten die Frauen das Spiel nicht abgeben. Schließlich war es das Pokalhalbfinale.

Leider übersah die Schiedsrichterin einen klaren Elfmeter für den FC St. Pauli, sonst hätte es nach einem vermutlichen 2:3 noch mal spannend werden können. Stattdessen warfen die St. Paulianerinnen wiederholt alles nach vorne, weil sie dem zahlreichen Publikum etwas bieten wollten und am Toreschiessen offensichtlich am Pokalabend mehr Spaß hatten, als am Verteidigen. Das ist bei einem Pokalspiel völlig nachvollziehbar und machte auch den Fans in braun und weiß mehr Spaß. Die restlichen Tore bis zum 1:6 für Bergedorf waren die Folge dieser Herangehensweise, aber letztlich auch echt egal.

Die versprochene Pokalsensation blieb so leider aus, aber der Abend war trotzdem ein großartiger Pokalfight und eine tolle Werbung für den Frauenfussball an der Feldstrasse.

Bis jetzt war ich ja immer bei Tageslicht mit meiner Leica bei den 1. Frauen und ich war mir vorher bewusst, dass ein Flutlichtspiel mit diesem Equipment ein Risiko sein würde. Ich wollte es trotzdem versuchen. Mit 1/360s war ich auch deutlich am unteren Ende einer notwendigen Belichtungszeit beim Sport, um Bewegungsunschärfen zu vermeiden. Zum Vergleich: normalerweise fotografiere ich mit der D4 bei 1/1250s. Das Flutlicht an der Feldstrasse ist so schwach, dass ich trotz der verhältnismäßig langen Belichtungszeit und Blende 2 (die meisten Bilder entstanden 90er Summicron) mit ISO5000 fotografieren musste. Letztlich dann doch ‘ne gute Wahl mit der Leica unterwegs zu sein, denn mit Nikon “Profizoom” und D4-Body hätte ich kurz vor ISO20000 gestanden – da rauscht dann auch der Sensor ordentlich. Und ob der Autofokus öfter den Schärfepunkt getroffen hätte, muss auch erst noch bewiesen werden.

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