Diese Fanszene vom FC St. Pauli fasziniert mich immer wieder. Da sitze ich Donnerstag Abend in Paris wartend auf meinen Flug und gönne mir die 15 Minuten freies WLAN dort, um festzustellen, dass ein Zugticket Hamburg-Berlin zum kurzfristig akkreditierten Spiel vom FC St. Pauli gegen Union Berlin ein kleines Vermögen kostet. Also schnell meinem Lieblingsfanladen eine eMail geschrieben und weil es kurz vor Schließung des Fanladens war, sicherheitshalber noch einen Tweet an einen der Fanbetreuer hinterher. Tatsächlich bekomme ich rund eine halbe Stunde später – lese ich dann erst als ich wieder in Deutschland war – eine Bestätigung der Mitfahrmöglichkeit mit dem Zug der Fanladen-Tours. Das Besondere an dieser Geschichte erschließt sich für mich erst Freitag nacht auf der Rückfahrt. Da erzählt mir nämlich Frodo vom Übersteiger, dass er meinen Tweet in der „Kleinen Pause“ sitzend gelesen hat und die zwei Ecken zum Fanladen gegangen ist, um Bescheid zu sagen, dass es eine mehr oder weniger wichtige eMail im Postkasten des Fanladens gibt.
Als ob das nicht verrückt genug ist, treffe ich am Freitag im hoffnungslos überfüllten Zug – die Deutsche Bahn hatte dem Fanladen Reservierungen bestätigt, aber die dafür notwendigen Wagen nicht an den ICE gehängt – genau die zwei Sankt Pauli Fans, die kürzlich in Lissabon das gleiche Spiel gesehen haben. Apropos Bahn: nur konsequent, dass der Zug für die Rückreise gleich ganz durch einen anderen Zug ersetzt wurde.
Schon lange wollte ich mal ein Spiel bei Union Berlin sehen. Nicht nur, weil mir schon vor Jahren ein lieber Mensch von diesem Verein vorschwärmte, sondern auch weil ich endlich mal den geschätzten Berliner Kollegen Olaf kennenlernen wollte. Seine Bilder vom Spiel findest Du hier. Meine Bilder kommen jetzt.
In der zweiten Halbzeit saß ich dann direkt vor dem Sankt Pauli Block und wurde von befreundeten Sankt Pauli Hools Fans durch den Zaun bepöbelt. Ich habe herzhaft zurück gepoltert und innerlich gegrinst. Der Ordner neben mir wusste die Situation allerdings nicht so richtig einzuordnen. Schöne Aktion 🙂
Was bleibt? Die Erkenntnis, dass Bier ein Laptop ganz schön klebrig werden lässt. Ich weiß, ich soll nicht während der Arbeit trinken, aber wenn Berliner Fans das Getränk nach dem 1:0 doch so nett durch den Zaun reichen. War halt nur schade, dass der Becher nicht mit durch die Gitterstäbe passte…
Außerdem hat es meinen Zwei-Wege-Neiger zerlegt. Glücklicherweise hatte ich gerade meine Hand am 400er sonst wäre das ein teurer Ausflug geworden.
Merke: schraube an einen Stativkopf, der für 2,5kg ausgelegt ist, kein 4,5kg Objektiv plus fasteinkilogrammd4. Hätte ich auch ohne die Schrecksekunde drauf kommen können…