Micro Four Thirds ist tot …

Als Fuji es geschafft hat, eine kleine spiegellose Kamera mit einem APS-C Sensor zu versehen und zu einem halbwegs erträglichen Preis auf den Markt zu bringen, dachte ich mir: Micro Four Thirds ist tot.

Diese Sensorgröße mit dem Verlängerungsfaktor 2 und dem Format 4:3 hatte bei seiner Entwicklung von Panasonic und Olympus seine Berechtigung, aber mittlerweile sind die Preise für Fotosensoren gesunken und selbst Einstiegsmodelle im gehobenen DSLR Bereich haben einen Vollformatsensor. Im Gegensatz zu den „ausgewachsenen“ DSLR Kameras spricht für die kleinen spiegellosen Modelle deren Größe, aber ein APS-C Sensor ist rund 40% größer als ein µFT Sensor und das bedeutet viele Vorteile: bessere Freistellungsmöglichkeiten, weniger Rauschanfälligkeit, bessere Weitwinkeloptionen, …

Also: warum eine mikro-fourthirds Kamera kaufen, wenn es für ähnliches Geld eine bessere Kamera gibt? Diese Frage stellte ich mir, da ich ja schon öfter eine Lumix µFT Kamera (eins, zwei, drei) in der Hand hielt, beantwortete sie mit „Mikro Four Thirds ist tot“ und kaufte mir selbst eine Fuji X-E1 für unterwegs.

Tja, und plötzlich halte ich eine Lumix GX7 in den Händen und nach dem ersten Bild dachte ich „Holla!“

Ich kramte also wieder mein Credo „es ist nicht die Kamera“ hervor und gab der Lumix GX7 eine Chance. Schließlich ist die digitale Fotografie immer noch in den Kinderschuhen und eine perfekte Kamera gibt es nicht. Jeder Body hat seine Stärke, jede Technik hat in einem anderen Segment die Nase vorn. Sehr nah an perfekt kommen nur die Spitzenmodelle von Nikon und Canon – D4 oder 1DX. Diese DSLRs sind in vielen Bereichen dem Fotografen überlegen, aber wer ist wirklich so sehr auf Fotos in allen Lebenslagen angewiesen, dass er oder sie bis zu 7 Kiloeuronen nur für ein Gehäuse hinblättert? Alle anderen kaufen sich einen preiswerteren Kamerabody und lernen mit Unzulänglichkeiten der Kamera zu leben. Es gibt eben auch in der digitalen Fotografie Spezialisten – Du hast ja auch mehr als einen Schraubendreher in der Werkzeugkiste. Und nichts anderes ist eine Kamera: ein Werkzeug.

Zurück zur Lumix GX7: die Gehäusegröße ist absolut mit der Fuji X-E1 vergleichbar, aber deren Gehäuse fühlt sich wertiger an. Abgedichtet sind aber beide nicht. Die Lumix GX7 hat einige interessante Features, wie zum Beispiel den um 90° nach oben schwenkbaren elektronischen Sucher. Gerade bei bodennahen Aufnahmen ist das sehr hilfreich. Außerdem verfügt die Kamera über eine Bildstabilisierung im Gehäuse: das ist eher untypisch und verspricht den Vorteil mit allen Objektiven zu funktionieren. Dafür ist er nicht so effektiv, wie ein Verwacklungsschutz, der in Optiken eingebaut ist, dafür ist das dann wieder teurer – jede Technik hat eben Vor- und Nachteile …

Toll finde ich auch, dass ich unabhängig vom verwendeten Bildstil eine Tonwertkurve für meine JPGs hinterlegen kann. Das optimiert die Möglichkeit, direkt aus der Kamera vorzeigbare Bilder zu haben und minimiert den Aufwand die Bilder zu bearbeiten. Die GX7 ist dank elektronischem Verschluss auch absolut ohne Geräusche nutzbar, das schafft die X-E1 nicht. Letztere hat auch nur 1/4000s als kürzeste Belichtungszeit, das toppt die Lumix um eine volle Blendenstufe.

Der Autofokus der GX7 ist deutlich schneller als bei meiner X-E1 und im Rahmen der systembedingten Möglichkeiten sehr treffsicher. Du hast die sprachliche Einschränkung bemerkt? Gut! Bitte, liebe Leserin und lieber Leser, glaube keinem der Tests, die Du in Fachmagazinen (online, wie offline) lesen kannst. Unter schnellem, treffsicheren Autofokus meinen die Tester nämlich, wie lange die Kamera braucht, um beim Drücken des Auslösers ein unbewegliches Motiv scharf abzubilden. Das ist leicht für die Tester, aber natürlich vollkommener Blödsinn und absolut realitätsfern. Die Tränen des testgläubigen Käufers benetzen spätestens dann den heimischen Boden, wenn das umherkrabbelnde Baby einfach nicht scharf auf den Kamerasensor gebannt werden kann. Wenn Du wissen willst, ob Dein Autofokus was taugt, fotografiere entgegenkommende Jogger – Du wirst überrascht sein. Übrigens hängt die Art der Überraschung nicht nur von der Kamera, sondern auch vom verwendeten Objektiv ab. Um mal ein Beispiel zu nennen: selbst der grandiose Autofokus der über fast jeden Zweifel erhabene Nikon D4 bekommt einen entgegenkommenden Jogger mit einem 50mm Objektiv nicht scharf abgebildet. Mit dem AF-S 200mm f/2 kann der Jogger auf einem Motorrad sitzen und wird zu jedem Zeitpunkt scharf festgehalten werden. Genauso ist es bei den Linsen der GX7 oder X-E1 oder jeden anderen Kamera. Meine Amateurtests haben ergeben, dass der AF der GX7 schneller als mit der X-E1 ist. Bei schlechten Lichtverhältnissen kacken beide Systeme ab, mit leichten Vorteilen für die GX7.

Der andere Faktor, der gerne mit dem „schnellen Autofokus“ verwechselt wird, ist die Auslöseverzögerung. Gemeint ist: bekomme ich den Jogger so fotografiert, dass seine Beine ein schönes Dreieck werfen. Es ist sowas wie die Reaktionszeit des Menschen und die ist vermutlich bei den meisten von uns schlechter als von den hier angesprochenen Kameras. (Einer der Gründe wieso die Topmodelle von Canon und Nikon zweistellige Frameraten pro Sekunde abfeuern. Sonst weinen nämlich die Profis, weil sie die spielentscheidende Szene nicht eingefangen haben.)

Letztlich spielen Lumix GX7 und Fuji X-E1 in einer Liga und jeder hat mal die Nase vorn. Am deutlichsten wird das beim Fokus Peaking, bei dem beide Hersteller unterschiedliche Konzepte fahren. Manchmal ist die Panasonic-Hilfe grandios und Fujis Technik hilft gar nicht, beim nächsten Motiv ist es genau umgekehrt. OK, der Nachteil des kleineren m4/3-Sensors spricht für die Fuji, aber das ist Jammern auf gehobenem Niveau. Bei der Lumix ist es eben noch wichtiger, Optiken mit großer Anfangsblendenöffnung zu kaufen. Bei wenig Licht hat die X-E1 gefühlt nicht ganz eine Blende Vorsprung im Rauschverhalten, aber ISO3200 sind auch mit der GX7 problemlos drin.

Hier noch ein paar Bilder aus der Lumix GX7 – die meisten sind unbearbeitet:

Welche Kamera du kaufst, scheint in diesem Kamerasegment immer mehr eine Frage des persönlichen Geschmacks zu sein. Wer eine kleine Immerdabeikamera sucht, sollte meiner Meinung nach die Lumix GX7 in die Auswahl mit einbeziehen.

  1. Kommt es wirklich auf die Größe an? Irgendwie schon, aber vor allem: Es kommt drauf an. Große Sensoren haben Vorteile. Kleine aber auch. Man denke nur an die Makrofotografie, wo man mit Kompakten munter drauflos schießen kann, während bei DSLR ohne Spezialobjektiv, weit geöffnete Blende und in der Regel Makroblitz nur selten was geht. Nikon hatte recht, mit der Nikon 1 als zweiter Modellreihe, neben DX und FX, und der Markt hat unrecht, wenn er sie nicht annimmt – »viel hilft viel« ist oft die falsche Philosophie. Ich habe mich vor einiger Zeit für die Olympus OM-D entschieden, gerade weil der Sensor kleiner ist. Gerade wegen des kleineren Sensors und seiner gänzlich anderen Eigenschaften, wie jenen, meiner Vollformat-Nikon. Für was zwei Kameras mit gleichen oder ähnlichen Eigenschaften? So habe ich auch mit offener Blende bei schwachen Lichtverhältnissen deutlich mehr Schärfentiefe, als mit einer Vollformat. Und freistellen ist auch mit MFT bei Blende 1.8 kein Problem. Nikon hat bei 1 jetzt ein ƒ1.2 vorgestellt und für MFT gibt es ein ƒ0,95.
    Als ich nach einer Zweitkamera (Drittkamera, Viertkamera?) Ausschau gehalten habe, kamen am Ende NEX und OM-D in Frage. Mein Anspruch: Eine möglichst kleine Kamera mit möglichst guter Qualität. Sonys NEX-Sensoren sind Klasse. Aber Olympus hat in der OM-D auch einen Sony-Sensor und der ist auch Klasse. Und 16MP sind ein hervorragender Wert für eine Zweitkamera. Was Sony ausscheiden ließ: Die NEXen mögen klein sein, die Objektive dazu aber nicht. Im Gegensatz zu den MFT-Linsen. Und die Qualität? Verdammt nahe an der D600. Weiterer Vorteil bei Olympus: Die eingebaute Bildstabilisierung scheint derzeit alles andere alt aussehen zu lassen – es ist unglaublich, was sich damit alles aus freier Hand halten lässt. Und ich fand VRII von Nikon schon gut. Die Gerüchte, dass Sony für die Vollformat-NEX Olympus’ Bildstabilisierung verbauen will, scheinen mir durchaus einen Sinn zu erbeben. Und zum Thema Spritzwasserfest: Die OM-D ist es.
    Da der Markt oft doof ist (bitte das »doof« keinesfalls auf dich beziehen!), könnte ich mir schon vorstellen, dass MFT stirbt. Aber es wäre schade darum. Es kommt nicht auf die Größe an, sondern darauf, was man mit der Kamera machen möchte. Und da hat vieles seine Berechtigung: APS-C, Vollformat und eben auch FT.

  2. >> Der Autofokus der GX7 ist deutlich schneller als bei meiner X-E1 und im Rahmen der systembedingten Möglichkeiten sehr treffsicher. Du hast die sprachliche Einschränkung bemerkt? (…) Die Tränen des testgläubigen Käufers benetzen spätestens dann den heimischen Boden, wenn das umherkrabbelnde Baby einfach nicht scharf auf den Kamerasensor gebannt werden kann. <<

    Wie kannst du es wagen, so was zu schreiben? 😉

    Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen! Ich habe mir zu diesem Thema schon den Mund fusselig geredet 😉 Und ich hasse die Unehrlichkeit der sog. deutschen Fachmagazine! Denn es geht auch anders. Ein schwedisches Fachblatt schreibt da Klartext. Es wird ein wirklich superschneller und genauer AF attestiert, aber im selben Satz sofort eingeschränkt: "Die mFT-Kamera xyz ist nicht in der Lage bewegte Motive schärfemäßig sicher zu verfolgen! Genausi ist es. Und offensichtlich bis heute!

    Dazu kommt noch die Unmöglichkeit meiner wunderbaren, aber lange verflossenen Olympus PEN E-P3 im schummrigen Licht – Kohleglut und versteckte 25 Watt Birne – einer dem Mittelalter nachempfundenen Backstube eine nette Szene zu fokussieren. TOTALAUSFALL. Jede Einsteiger-Canon oder Nikon hätte das mit dem Plastik-Kitzoom hinbekommen…

    Und nach dieser und weiteren ähnlichen Erfahrungen bin ich von mFT "geheilt". Und warum eine riesige D4/3 EOS 1 durch den Urlaub wuchten. Die Einsteiger-DSLRs sind doch bedeutend leichter und kompakter als die Flaggschiffe. Sehe ich auch im Urlaub mehr und mehr – die kleinen DSLRs. So macht man sich in der manchmal auch nicht vermeidbaren Touristenmenge nicht zum Klops 😉 Wie die armen Irren, die in diesen Situationen mit besagter D4/3 EOS1 einen auf Profi machen…

    Was das Thema Fokussicherheut angeht, habe ich die Urlaubstage im "Spielelsnd" entweder nur die Einsteiger-DSLR oder gleich nur Smart- und iPhones gesehen. Kompaktdigiknipsen? Spiegellose Systemkameras? Fehlanzeige!

    Grüße aus Südschweden

    Ralf

    1. Das „AF Problem“ ist ja kein mFT Problem, sondern eine Schwierigkeit der Spiegellosen. Diese Technik steckt erst recht noch in der Kinderschuhen und wenn ich mich an die ersten Autofokus SLRs erinnere: da habe ich am Spielfeldrand schneller manuell fokussiert.
      Die Technik ist jetzt schon besser als damals in deiner Olympus, aber es ist auch noch Potenzial nach oben 🙂

  3. Hallo Stefan

    >> Das “AF Problem” ist ja kein mFT Problem, sondern eine Schwierigkeit der Spiegellosen. Diese Technik steckt erst recht noch in der Kinderschuhen und wenn ich mich an die ersten Autofokus SLRs erinnere: da habe ich am Spielfeldrand schneller manuell fokussiert.
    Die Technik ist jetzt schon besser als damals in deiner Olympus, aber es ist auch noch Potenzial nach oben… <<

    Unterschreibe ich sofort! Aber warum schreibt man in den deutschen sog. Fachmagazinen und auch bestimmten Seiten keinen Klartext. Das ist es, wo ich rot sehe! Diese Industrie-abhängige Verlogenheit. "Eigentlich" müsstest du die GX7 samt 2,8/35-100 ja glatt mal "ans" Millerntor nehmen. Wenn es nicht gerade ein ISO 1600 Flutlichtspiel ist. Ob es mittlerweile möglich ist mit mFT wenigstens ein, zwei knackscharfe Bilder vom Fußball zu bekommen…

    Ansonsten habe ich nichts gegen "mirrorless"! Ich konnte nicht widerstehen, als die Pentax Q samt Zoom verramscht wurde ind montiere bevorzugt die alte Sony NEX3 aufs Mini-Schwebestativ, wenn es Video sein soll. Und dann mit dem 16er Pancake, wo es ja nicht sooo viel zu fokussieren gibt. OK, irgenwann/demnächst möchte ich da auch 1080p Full HD und nicht "nur" 720p HD. Und das darf dann auch irgendwann eine Lumix GX9999 mit dem netten 2,5/14 mm sein…

    Ralf

    PS.: Meiner Meinung nach fokussiert die alte NEX3 auch mit dem 30 mm Makro schneller auf bewegte Dinge als mFT. Und die Möglichkeit im Notfall noch brauchbare ISO 6400 zu nehmen, ist mit der NEX3 auch nicht zu verachten…

    1. Ralf, wie Stefan schon schrieb sind die Mirrorless beim AF immer noch in der Entwicklung und haben sich auch schon erheblich verbessert. Aber Kontrast AF hat eben seine Grenzen. Deshalb gibt es jetzt schon einige Hersteller, die „Phase Detection“ Pixel auf den Sensor bauen. Meine X100S hat diese Technik auch schon und wenn sie greift, dann ist der AF wirklich sehr schnell. Aber es bedarf noch einiges an Firmware Tweaking bis die Technik wirklich zuverlässig und konstant arbeitet.
      Und dann könnten sogar die Mirrorless mit Phase Detection Pixeln irgendwann im Vorteil sein. Es sollte kein Problem sein diese Pixel auf dem ganzen Sensor zu verteilen – bis zum Rand hin! Und dann hätte man irgendwann nicht mehr nur 7-96 AF Punkte wie bei einer DSLR sondern Tausende! Entdecke die Möglichkeiten 😉

      Und Du kannst davon ausgehen, das Stefan mit der GX7 dutzende guter Fotos bei einem St. Pauli Spiel machen würde. Denn Stefan hat die alte Schule der Fotografie gelernt und würde bei widrigen Umständen mit Fokuszonen arbeiten. Damit wurden schon vor Jahrzehnten tolle Ergebnisse erzielt, auch ohne Nikon D4 AF…

  4. Spiegellos ist die Zukunft. Und bis es soweit ist, mache ich mich mit Ralf´s Worten gern zum Löffel und schleppe meine D4 durch die Gegend, weil es mir schon immer völlig Latte war was andere über mich denken, solange ich die Fotos nach Hause bringe, die ich von mir erwarte 😉
    Ich werde nie begreifen, wie man sich teures Profi-Gelumpe anschaffen kann und dann aus Bequemlichkeit ne Kompakte mitnimmt. Ein Kumpel von mir hat Arme wie Trommelstöcke, nimmt aber trotzdem seine Mittelformat mit auf Reise. Scheint aber heutzutage die Ausnahme zu sein…

    1. Mache dich bitte weiterhin zum Löffel 😉
      Ich denke, es ist einfach ein Unterschied, ob du nahezu täglich mit einer D4 um den Hals rumrennst und im Urlaub eben mit leichtem Equipment unterwegs sein möchtest oder ob du auf „große Fotosafari“ gehst und die bestmöglichen Bilder mitbringen möchtest. Alles ist legitim. Alles kann, nichts muss 🙂

  5. Ich hatte zuletzt eine Lumix G3 die noch etwas langsam fokussierte. Die OM-D hat diese Probleme nicht (mehr). Vor allem in Kombination mit dem berührungssensitiven Display (bei der G3 drucksensitiv) schnappt sie zu wie eine Bärenfalle. Ich habe gerade vor wenigen Tagen zankende Katzen damit fotografiert. Das geht nicht schlechter als mit einer Profi-Nikon-DSLR. Im Grunde sogar besser, weil du dich nicht um das Zielen mit einem AF-Messfeld kümmern musst, sondern einfach am Display auf den Punkt tippst, der scharf sein soll – schnapp – drin ist’s im Kasten und das rattenscharf. Zu extremen Bedingungen, zum Beispiel Vögel im Flug, kann ich wenig sagen. Das habe ich bislang noch nicht mit mit ihr versucht, kommt aber in der Praxis mindestens ebenso aufs Objektiv an, wie auf das AF-Messsystem der Kamera. Ich hatte da vor einigen Jahren Erfahrungen beim Fotografieren eines Falken (Mann, sind die schnell!) mit einem Sigma 120–400 und dem Nikon 70–300 an der D700 – das Sigma habe ich schnell weggelassen, weil es mit Fokussieren einfach nicht nachgekommen ist. Allerdings würde ich eine solche Tiersession ohnehin nicht mit OM-D planen, sondern die D600 einpacken. Für reine Fotosessions sind große, massive Gehäuse mit ausreichend Platz für Knöpfe und Räder durch kleine Geräte nicht zu schlagen. Die Domäne von kompakten Systemkameras sind Reise, Reportage und Street. Die Diskussionen in der Fotografie kommen mir manchmal vor, wie die Frage, ob ein Gelände- oder Sportwagen besser ist – besser für was?

    1. Beim letzten Satz bin ich bei dir.
      Aber glaube mir: ich habe verschiedene spiegellose Kameras bei unterschiedlichen sportlichen Einsätzen verwendet – sobald eine bestimmte Distanz zwischen Dir und dem Motiv zu überbrücken ist, wird der AF einer Spiegellosen schnell überfordert. Das ist ja schon für DSLRs ein schwieriges Umfeld.

  6. Hallo Stefan,
    Du schreibst, dass die X-E1 um zirka eine Blendenstufe besser ist, aber hast Du schon mal diesen Bericht hier gelesen?: http://www.martin-doppelbauer.de/foto/fujixe1/index.html. Zusammengefasst wird berichtet, dass die X-E1 mit den ISO-Zahlen mogelt. Also wenn z.B. eine „normale“ Kamera bei ISO 3200 mit bestimmter Zeit/Blende korrekt belichtet, muss man bei der X-E1 ISO 6400 wählen, eine längere Belichtungszeit einstellen oder um zirka eine Blendenstufe korrigieren. Konntest Du das auch feststellen, bzw. wie schlägt sich hinsichtlich dahin die Panasonic GX7 gegen die Fujifilm X-E1?

  7. Hallo Stefan,

    ich bin schon ganz gespannt darauf, das gute Stück selbst mal in die Hände zu bekommen. Als langjähriger Fuji DSLR-Fotograf interessieren mich besonders:
    OOC JPEGs, spzl. der AWB, die Farbwiedergabe und der DR.
    Da kann man natürlich antworten, nimm doch eine Fuji X…, aber ich habe schon einige Oly-mFT-Teile zusammen. Außerdem will ich keine Kamera mehr ohne Klappmonitor, die Pana bietet sogar das & Klappsucher, genial!
    Und irgendwo stand zu lesen, mit Brille wäre der Sucher nicht gut zu übersehen… Du hast selbst eine, wie ging es damit?

    Danke im voraus für Infos – Martin

    1. Hallo Martin,

      du wirst bestimmt zufrieden sein – ich war es jedenfalls.
      Sucher und Brille waren für mich kein Problem – ansonsten kannst du den Dioptrinausgleich entsprechend einstellen, so dass du keine Brille benötigst 🙂

  8. Hallo Stefan,

    ein optimaler Einstieg in einen schriftlichen Beitrag sieht anders aus, aber was soll’s: Ich krieg g’rade die Krise… : )

    Über Jahre hinweg war ich als Besitzer einer Nikon D90 ausgesprochen glücklich, weil diese Kamera auf meine Bedürfnisse für lange Zeit wie zugeschnitten war – auch oder gerade weil sie ihre Grenzen hat. Die D90 war für mich das ideale Werkzeug für den Einstieg in die Welt der Fotografie.

    Irgendwann ist aber unweigerlich die Zeit gekommen, wo ich oft, zu oft an ihre Grenzen gestoßen bin, vor allem hinsichtlich IQ. Die Suche nach einer würdigen Nachfolgerin war also eröffnet. Als erstes habe ich natürlich ein paar (Nikon) FX-Kameras in Augenschein genommen. Nur: D600? Die Verteilung der Fokuspunkte sowie das Öl-/Staubproblem finde ich nur begrenzt optimal. D800? Nee, das ist einfach zuviel des Guten.

    Also habe ich begonnen, zu den Spiegellosen zu schielen – und hier schien die X-E1 wie für mich geschaffen zu sein. Ich sage nur: Gewicht! IQ! Entschleunigung! ; )

    Aber nach der anfänglichen Begeisterung kehrt jetzt langsam Ernüchterung ein, vor allem wegen der offensichtlich mehr als dürftigen AF-Performance…

    Jetzt stellt sich die Frage: Doch auf einen dicken FX-Boliden upgraden? Die nächste Version der X-E1 abwarten? Eine FX-Kamera UND die X-E1 erstehen? Nichts von alledem, sondern einfach bei der D90 bleiben?

    Ich weiß, First World Problem und so, aber trotzdem… Was wäre dein Rat?

    LG / Jo

      1. Na ja,

        mein Flickr Stream (www.flickr.com/photos/sapralot/) zeigt es vielleicht ganz gut: Ich hab ein Faible für Porträts bzw. für die Darstellung von Menschen im allgemeinen, daneben wächst mir auch die Landschaftsfotografie immer mehr ans Herz – aber eigentlich möchte ich mich diesbezüglich gar nicht zu sehr einschränken: Ich knipse alles, was mich anspricht und ein spannendes Foto zu werden verspricht. : )

        „Brauchen“ tue ich die Kamera nur in dem Sinne, als es mir ein SEHR großes Bedürfnis ist, Bilder zu erstellen. „Brauchen“ in dem Sinne, dass ich (finanziell) darauf angwiesen bin… Njet! ; )

        Thx schon mal für dein Feedback!

        LG » Jo

  9. Hallo,
    danke für deinen informativen Bericht über die GX7. Bislang habe ich auch nur APS-C-Kameras gehabt (derzeit eine Sony A77 und eine Nex 5r), allerdings bin ich vom Nex-Konzept nicht wirklich überzeugt, denn obwohl die Bodies schön klein sind, greifen bei den Objektiven die Restriktionen der Sensorgröße. Als ich die GX7 sah, hat sie mir dagegen sofort gefallen. Die Größe ist super, die Ausstattung ebenfalls (gut GPS und ein dreh- und schwenkbares LCD wären noch besser). Von der Bildqualität her ist der Unterschied mittlerweile glaub ich vernachlässigbar. Noch vor wenigen Jahren hätten wir uns solche Ergebnisse nicht erträumen können.
    Insofern ist die GX7 vermutlich mein Ersatz für das Nex-System, da die Größe und vor allem auch die Vielfalt der Objektive das Micro-Four-Thirds System zu dem in meinen Augen besten derzeit machen.

    Viele Grüße
    Jens

  10. Schöner Bericht … Es gibt jedoch ein paar Punkte auf die man noch eingehen sollte. APS-C sind zwar etwas größer als FourThird Sensoren, 1,8mm in der Höhe und 4,9mm in der Breite, wobei das Höhe/Breite Verhältnis schon zeigt warum in der Nachbearbeitung die APS-C Bilder meist an den Seiten beschnitten werden. Somit reduziert sich der Größenunterschied schnell. Dann kommt noch dazu, das die FourThird Objektive so konstruiert sind, dass das Licht gradlinig auf den Sensor trifft und somit im Vergleich zu anderen Systemen so gut wie keine Vignettierung in den Randbereichen auftritt. Ich weiß, Hersteller wie Nikon usw. haben viel in Software investiert um die Vignettierung herauszurechnen. Aber, wenn man APS-C und FourThird RAW Dateien vergleicht, dann sieht man besonders bei Teleaufnahmen im äußeren Drittel den Bildes deutlich die Unschärfe der APS-C Aufnahme. Ein weiteres Thema ist die Wärmeentwicklung. Grössere Sensoren haben das Problem, dass sie bei längerer Belichtung wesentlich wärmer werden und dadurch starkes Rauschen auftritt. Einfach mal ein längeres Video oder eine Langzeitbelichtung vergleichen. In der Summe zeigt sich dann bei genauer Betrachtung das FourThird wohl doch wesentliche Vorteile hat.

    1. Moin Georg,

      danke für deine ausführliche Stellungnahme zugunsten von m4/3. Was Du als Vorteile siehst, sehe ich persönlich als nicht so starken Vorteil, um in Kauf zu nehmen, dass Weitwinkelobjektive wie Teleobjektive funktionieren.

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