Rasiertes Fisheye

Rasiertes Fischauge - die Sonnenblende habe ich einfach weggefräst.
Rasiertes Fischauge - die Sonnenblende habe ich einfach weggefräst.

Meiner Meinung nach gehört in jeden gut sortierten Fotografenhaushalt ein Fischauge. Nicht nur, weil es ein wunderbares Partyobjektiv ist und unheimliche tolle Effekte hervorzaubert, sondern weil es viel vielseitiger ist, als manche glauben.

Ich war schon immer ein Fan von Fisheye-Objektiven, besonders von dem AF-S 10.5mm f/2.8G von Nikon. Ein wahnsinnig scharfes Teil – aber leider für DX Kameras, also den Crop-Kameras von Nikon mit dem kleineren Bildchip. Es gibt aber auch ein Vollformat-Fisheye, das 16mm Brennweite hat. Es ist eins der älteren Objektive, die aber natürlich immer noch hervorragende Ergebnisse auf aktuellen FX Kameras erzielen.

Meine Geschichte mit Fisheye-Objektiven ist eine wechselhafte, denn mein 10.5mm Objektiv, das ich noch für meine alte D200 hatte, ist mir bei einem Fotoshooting vom Set inklusive D200 geklaut worden. Gut, ich wollte damals eh eine D3 haben…

Aus vielleicht nachvollziehbaren Gründen hat es damals nicht für ein Fisheye zusätzlich gereicht. Und als ich bei eBay mal ein preiswertes 16mm Objektiv gesehen habe, wurde es mir vor der Nase von meinem besten Freund weggeschnappt! Glücklicherweise nur um 3 Euro und zur „Strafe“ hat er es mir bis dato hin und wieder geliehen 🙂

Mittlerweile habe ich auch wieder Zugriff auf eine D200, die ich dankenswerterweise als Hintertorkamera nutzen kann und so war es naheliegend nun doch wieder ein 10.5mm Fischauge zu kaufen. Neulich lief mir eins preiswert und noch mit Restgarantie übern Weg und ich habe zugeschlagen.

Allerdings möchte ich das Objektiv auch auf meiner D3 nutzen. Das Problem: an Vollformat sieht das Objektiv so aus.

DX Fisheye an FX Kamera

Natürlich könnte ich an meiner Kamera einstellen, dass das Objektiv als DX genutzt wird, aber dann hätte ich „nur“ 5 Millionen Pixel zur Verfügung. Außerdem weiß ich, dass die überragenden optischen Qualitäten der Linse mehr ermöglicht. So habe ich das Objektiv um die eingebaute Sonnenblende gebracht – einfach wegrasiert.

Jetzt sieht das Objektiv so aus und Du erkennst vielleicht, dass ich kein begnadeter Handwerker bin.

Rasiertes Fischauge – die Sonnenblende habe ich einfach weggefräst.

Mit so einer Art Dremel habe ich die Sonnenblende, die eh aus Plastik ist, weggehobelt. Jetzt sieht das Bildfeld ganz anders aus.

Fast zirkulares Fischauge dank Sonnenblendenrasur

Bei dem Bild stand ich ungefähr 20cm vor dem Bücherregal.

Übrigens können verschiedene Programme die Verzeichnung nachträglich korrigieren. Ich nutze das gerne bei meiner Hintertorkamera, weil dann der ungeübte Betrachter nicht völlig durcheinander kommt. Hier ein Beispiel mit der D200 und dem durch die Software korrigierten Fischauge von einer Parade von Frank Rost beim letzten Heimspiel vom HSV.

Glanzparade durch den HSV Torwart Frank Rost kurz vor Ende der Partie gegen Hertha BSC Berlin.